"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

Lassen die Städtischen Werke das Leitungsnetz für Trinkwasser verrotten?
Presse-Mitteilung, 5.Oktober 2003

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lassen die Städtischen Werke das Leitungsnetz für Trinkwasser und die technischen Anlagen verrotten? Diese Frage drängt sich auf beim Studium der Geschäftsberichte der Städtischen Werke Kassel aus den letzten Jahren:

Etwa 1000 Kilometer Länge beträgt das Leitungsnetz für Trinkwasser in Kassel. 50 Jahre beträgt die Abschreibungszeit; das heißt, in der Regel muss jährlich ein Fünfzigstel des Netzes erneuert werden, das sind 20 km. Für einen Meter Trinkwasserleitung sind etwa 400 Euro Kosten zu veranschlagen. Das wären dann jährlich um 8 Millionen Euro.

In den Geschäftsberichten 1999 - 2002 der Städtischen Werke Kassel werden im Wasser-Bereich ausgewiesen: 1999 (in Euro umgerechnet) noch 7,2 Mio für Investitionen; 2000 waren es nur noch 6,0 Mio Euro; 2001 noch weniger, nämlich 4,7 Mio Euro und 2002 dann 5,2 Mio Euro.

Wir - attac, AG Wasser/Lokale Agenda 21, BUND und SAV - fragen: wo bleibt der 'Rest' der notwendigen Investitionen?

Haben die Leitungen jetzt eine längere Lebensdauer? Sparen die Städtischen Werke bei den Investitionen, weil ein Viertel des Gewinns seit 2000 an die Hamburger Electricitätswerke (Mehrheitseigentümer der schwedische Konzern Vattenfall) abgeführt werden muss? Im Jahr 2000 waren das 3,7 Mio Euro, im Jahr 2001 dann 2,2 Mio Euro und im Jahr 2002 ein Betrag von 3,0 Mio Euro.

Noch vor kurzem haben die Städtischen Werke ihr Vorhaben, gemeinsam mit EAM/E.ON ein neues Unternehmen namens "Wasserunion GmbH" zu gründen damit gerechtfertigt, für die Städte und Gemeinde in der Region die Wasserversorgung zu übernehmen, damit deren Versorgungssicherheit gewährleistet sei. Versorgungssicherheit bedeutet aber auch, dass das Leitungsnetz in Schuss gehalten wird, damit weder wertvolles Trinkwasser vergeudet wird, noch Verunreinigungen eindringen können, die die Gesundheit gefährden.

Nun stellen wir die Frage, ob die Städtischen Werke derzeit diese Pflicht vernachlässigen. Oberbürgermeister Lewandowsky ist Aufsichtsratsvorsitzender der Städtischen Werke AG und den BürgerInnen gegenüber verantwortlich. Wir hätten gerne Antworten.

attac-Regionalgruppe Kassel
AG Wasser / Lokale Agenda 21
BUND-Kassel
SAV-Kassel