Wasser
unterm Hammer
Wenn die Haupt- eine Nebensache wird
ein
Film von Leslie Franke und Hermann Lorenz (Länge 58
min)
Bestelladresse:
Kern
TV, Brennerstr.58, 20099 Hamburg
Tel: 040-241290, Fax: 040-241296
Email: mail@kerntv,
Internet: www.kernfilmproduktion.de
und auf "Produktion" klicken
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Pressetext:
Wir
brauchen nur einen Hahn aufzudrehen, und schon strömt
uns unser wichtigstes Lebensmittel entgegen: Kühl,
rein und – unaufhörlich! Nicht ganz so in der
englischen Metropole. Dort kann man morgens schon im dritten
Stock nicht immer mit Kaffeewasser rechnen. Die Wasserversorgung
in England ist seit 1989 privatisiert. Marode, druckanfällige
Rohre zu reparieren ist extrem teuer. Oft sind Londons
Straßen gesperrt, weil Rohre geplatzt sind. Schon
jetzt versickern bis zu 60% des Trinkwassers im Untergrund.
Kostengünstiger Lösungsansatz deshalb: Das Versorgungsunternehmen „Thames
Water“ senkt den Druck einfach ab. Mit der Folge,
dass das kostbare Nass schon seit Jahren nicht immer und überall
in die oberen Stockwerke steigt.
In Deutschland ist Wasser bisher noch fast überall ein öffentliches,
kommunal verwaltetes Gut. Doch seit deutsche Gemeinden in Schulden versinken
und die EU auf Liberalisierung drängt, schreitet die Privatisierung der
Quelle allen Lebens auch hierzulande voran. In vielen deutschen Städten
steht ein scheinbar profitabler Verkauf der eigenen meist tipptopp gewarteten
Wasserwerke zur Debatte.
Akteure der großen Wasser-Geschäfte sind meist internationale Unternehmen.
Der Film „Wasser unterm Hammer“ dokumentiert sowohl Privatisierungskonzepte
und -strategien als auch deren Probleme und Fragwürdigkeiten.
Um das Schuldenloch zu verkleinern, verkaufte Berlin seine Wasserwerke an zwei „Global
Player“: „Thames Water“ gehört zum deutschen RWE-Konzern. „Veolia“ ist
ein französischer Riese. Seit 1999 halten beide knapp die Hälfte
der Anteile. Die Wasserpreise werden über 30% steigen. Geheime Zusatzverträge
garantieren den Privaten die volle Verfügungsgewalt und einen hohen Gewinn.
Wenn dieser nicht erwirtschaftet werden kann, ist der Berliner Senat schadenersatzpflichtig.
Ein Ausverkauf kommunaler Interessen?
Der Film zeigt auf dem Hintergrund englischer Privatisierungs-Erfahrungen den
Gang des „Big-Deal“ in verschiedenen deutschen Städten. Beispielsweise
in Kiel, wo ein texanischer Konzern die Kieler Wasserwerke mit 51% unter seine
Kontrolle brachte. Er wurde insolvent und zog davon – einen Berg Schulden
hinterlassend. In Hamburg, einer Stadt mit „Spitzenwasser“ aber
leerer Kasse, heißt es immer wieder, eine Privatisierung stünde
nicht mehr auf der Tagesordnung. Doch seit 1.Januar werden die Hamburger Wasserwerke
von einem ausgewiesenen Privatisierungsmann geführt. |