Gut das Doppelte
als im Geschäftsbericht 2003 für die Sparte Wasser angegeben,
wollen die Städtischen Werke "in das Netz" investiert
haben. Das hört sich eher nach einem Märchenbuch an als
nach einem soliden Geschäftsbericht. Oder ist mit "Netz"
das Wasser- und Gasnetz und vielleicht sogar noch das Stromnetz
gemeint?
Es muss ja
gar nicht Profitgier sein, wenn ins Trinkwassernetz zu wenig investiert
wurde: Die Städtischen Werke hatten in den letzten Jahren die
Millionenverluste aus der Fernwärme auszugleichen; sie mussten
ein Viertel ihres Gewinns an die Hamburger Electricitätswerke/Vattenfall
abführen und die übrigen drei Viertel an die Stadt Kassel.
- Da könnte es schon sein, dass auch mal an der falschen Stelle
gespart wird.
Die Verlautbarungen
der Städtischen Werke kann man glauben oder nicht. Glauben
oder gar Vertrauen gilt aber nicht, wenn es sich um die Erhaltung
kommunalen Eigentums handelt, und schon gar nicht bei einer so sensiblen
Sache wie die Pflege des Trinkwassernetzes. Netzüberwachung
hilft nur bei akuten Notfällen, aber nicht gegen schleichenden
Verschleiß.
Tatsache ist,
dass das Geschäftsgebahren der Aktiengesellschaft Städtische
Werke (immerhin noch zu 75 Prozent in städtischem Eigentum)
für Bürgerinnen und Bürger undurchsichtig ist, sowohl
im Hinblick auf die Investitionen für die Netzpflege als auch
im Hinblick auf die Festetzung der relativ hohen Wasserpreise.
Höchste
Zeit, dass die politisch Verantwortlichen der Stadt Kassel und die
Stadtverordneten sich darum kümmern!
Veronika
Baier, Kassel
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