"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 30.7.2003 ( Leserbriefe)

Nach zwei Jahren erste Preiserhöhungen
- Zur geplanten Wasserunion

 

Nachbargemeinden haben im guten Vertrauen ihre Anteile an der e.am (EAM) an e.on verkauft. Dieses Vertrauen will die Stadt Kassel nun für die Nachbargemeinden erkaufen. Sie will mit der e.am eine Wasserunion gründen, um Dienstleistungen für ihre Nachbargemeinden (Konzessionsgebiet der e.am) anzubieten und Wasserleitungen zu mieten oder zu erwerben.

Börsennotierte Energieunternehmen wie e.on mit ihrer e.am sind an Renditen interessiert. Alle Erfahrungen zeigen, dass sich die Gesellschften Renditen von mindestens 5-10 Prozent pro Jahr in ihren Verträgen, auch Leasing, garantieren lassen. Bislang finanzieren die Bürger über Gebühren ihre Wasserrechnungen, ohne dass jemand dazwischen die Hand für Renditen aufhält.

Wasserdienstleistungen liegen noch in öffentlicher Hoheit. Undemokratische GATS-Verträge der WTO wollen dies ändern. Vorreiter sind unser CDU-OB und der SPD-Kämmerer, sie treiben die Wasserdienstleistungen in kommerzielle Hände, zum Schaden der Bürger.

Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass nach zwei Jahren die erste Wasserpreiserhöhung ansteht und sich die Wasserqualität und Versorgung durch diese Privatisierung verschlechtert haben.

Um Investitionen für Wasserleitungen zu tätigen, könnte ein stadteigener Wasserbetrieb mit einer städtischen Bank eien regionalen Rentenfond auflegen, wie in Herne.

Matthias Reinhold, Kassel