"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

 

HNA 15.9.2004

Schmu mit dem Wasser - Markttüchtige Konzerne

Leserbrief zu
„Fäkalienkeime im Trinkbrunnen – Kontrolleure finden viele Hygienemängel“ (HNA, 21.8.2004)


 

Seit einiger Zeit stehen in zahlreichen Geschäften in Kassel Wasserspender eines internationalen Lebensmittelkonzerns; selbst in Apotheken, wo man eigentlich die Hygieneprobleme derartiger Apparaturen kennen müsste.

Sowieso kann man sich fragen, was Menschen dazu bewegt, kistenweise Tafelwasser zu kaufen oder solche Wasserspender zu benutzen, wenn das Kasseler Trinkwasser von hoher Qualität aus dem Wasserhahn zu haben ist – Wasser, das im Gegensatz zu Tafelwasser oder Wasserspendern ständiger Kontrolle durch die Stadtwerke unterliegt und dies zum unschlagbar günstigen Preis von etwa 0, 4 Eurocent pro Liter (Entsorgung inbegriffen).

Die Werbung hat es in einer Art fortgesetzter Gehirnwäsche darauf angelegt, die Menschen „an die Flasche zu bringen“. Entgegen den nun aufgedeckten Fakten wird uns eingeredet, Wasser in Flaschen sei das bessere, qualitätvollere Produkt. Private Unternehmen können’s eben besser, selbst bei der bislang noch kommunalen Dienstleistung der Versorgung mit Trinkwasser – das ist die klammheimliche Botschaft.

Es stünde den Städtischen Werken gut an, für unser Kasseler Trinkwasser mehr Werbung zu machen, anstatt diese Dienstleistung als profitablen Markt solchen Konzernen zu überlassen, die nichts anderes wollen als unser Geld.

21.8.2004, Veronika Baier, Kassel