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Im Artikel
zur Wasserunion (HNA, 12.1.2004) gibt Herr Helduser selbst zu, dass
bei rein privaten Betreibern eine Erhöhung der Wasserpreise
zu erwarten sei und bestätigt damit erfreulicherweise genau
die Argumente der Gegner der Wasserunion.
Es ist sehr naiv, zu meinen, man könne einen aufstrebenden
(Welt-)Konzern wie Eon durch eine lokale kommunale 50-prozentige
Beteiligung langfristig daran hindern, seine Profitinteressen zu
verfolgen. Ich glaube auch nicht, dass das die wahre Absicht der
Befürworter der Wasserunion ist. Das Argument, man wolle den
kleinen Kommunen im Kasseleer Umland helfen, die Auflagen der strengen
Trinkwasserverordnung zu erfüllen, ist doch nur ein sehr durchsichtiger
Vorwand, uns die Wasserunion als soziale Hilfsmaßnahme zu
verkaufen.
Wenn nämlich
erst mal der gesamte Wassermarkt in Deutschland liberalisiert ist,
werden diese Trinkwasserverordnung wie auch die noch moderaten Wasserpreise
in Deutschland ohnehin gekippt, weil sie dem Profit im Wege stehen.
Das ist jedenfalls die Erfahrung in allen Ländern, in denen
die Wasserversorgung privatisiert wurde.
Ich selbst
konnte mir im Januar in Indien ein eigenes Bild von den menschenrechtsverletzenden
Auswirkungen der Geschäftspolitik der europäischen Wasserkonzerne
machen. Menschen wird dort buchstäblich der Zugang zu Wasser
abgeschnitten, weil Wasserkonzerne die Flüsse, die sie gekauft
oder geleast haben (...), kurzerhand einzäunen. Woher die Menschen
ihr Wasser bekommen und ob dies verseucht ist, ist da völlig
egal.
Der Zugang
zu Wasser ist ein Menschenrecht. Deshalb muss die Wasserversorgung
in kommunaler Hand und unter demokratischer Aufsicht bleiben!
Dr.
Ruth Gütter, Kassel
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