Kassel.
Die Behauptung des früheren hessischen Ministerpräsidenten
Holger Börner (SPD), die Städtischen Werke wollten die
Kasseler Wasserversorgung nach der Bildung einer Wasserunion zwischen
Werken und EAM an den Münchener Energiekonzern Eon verkaufen,
veranlasste Werke-Chef Andreas Helbis zu einem scharfen Dementi.
"Das Kasseler
Wasser bleibt bei den Städtischen
Werken", so Helbig in einer Presseerklärung. Für
ihn sei nicht nachvollziehbar, "wie derartige Gerüchte
entstehen können". Offenbar lancierten "bestimmte
Kreise bewusst Falschmeldungen". Das Wasser bleibe im Eigentum
der jeweiligen Gemeinde, stellte Helbig klar. Geschäftszweck
der Wasserunion sei primär die Betriebsführung.
Unterdessen
fordern die Sozialdemokraten eine Entscheidung zur Wasserunion.
CDU und Bündnisgrüne müssten nun "endlich Farbe
bekennen", so der umweltpolitische Sprecher der SPD-Rathausfraktion,
Harry Völler. Er bekräftigt das Nein der Partei zu einer
Privatisierung und fordert einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung
zur Wasserunion.
Gegen die Gründung
einer gemeinsamen Gesellschaft von Werken und EAM sprechen sich
auch die Bündnisgrünen aus. Für die Zusammenarbeit
der Werke mit den Umlandgemeinden sei die Gründung einer GmbH
nicht notwendig, betont die stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Helga Weber.
Eine Wasserunion
würde ihrer Einschätzung nach den öffentlichen Einfluss
"weitestgehend zurückschrauben". Weber:
"Die gewählten Gremien könnten in diese Gesellschaft
ihre Vorstellungen nicht mehr einbringen." (KET)
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