"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 27.7.2004 (Leserinnenbrief)

Gesundheit der Bürger gefährdet
Zu Privatisierung und Kontrollbehörden

 

 

Einsparungen bei den Kontrollbehörden des Landes, sei es durch direkten Stellenabbau wie bei den Regierungspräsidien oder durch Mittelkürzung wie jetzt bei den Veterinärämtern bedrohen die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.

Wie wird es um die Kontrolle der Qualität des Trinkwassers bestellt sein, wenn die Versorgung privaten Unternehmen übertragen wird? Genau dies will ja die hessische CDU durch die Änderung der hessischen Gemeindeordnung erzwingen: alle wirtschaftlichen Tätigkeiten der Städte und Gemeinden sollen Privatunternehmen übertragen werden, außer die Gemeinden können nachweisen, dass sie es selbst wirtschaftlicher (also billiger) machen können.

Bislang führen die Wasserwerke die Kontrollen des Trinkwassers noch selbst durch; in der Regel gewissenhaft und in eigenem Interesse, denn jeder Pfusch kommt der Gemeinde teuer zu stehen. Unter dem Druck des Wettbewerbs könnten allerdings die bisherigen Grundsätze der kommunalen Wasserwerker ins Wanken geraten.

Bei Privatisierung droht allerdings noch Schlimmeres: nur Großkonzerne wie etwa EON mit ihrer hiesigen Tochter EAM können es sich leisten, mit Dumpingpreisen in den Wassermarkt einzusteigen und für Aktionäre zählt nur der Gewinn; das können wir jeden Tag erleben.

Für die Kontrolle unseres Trinkwasser sorgt dann der „schlanke“ Staat – oder eben auch nicht!

Veronika Baier, Kassel