"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 17.3.2004

Initiative: Hände weg von KEB

Entwässerungsbetrieb soll Eigenbetrieb bleiben

 

 

KASSEL. Gegen die Eingliederung des Kasseler Entwässerungsbetriebes (KEB) in die Städtische Werke AG hat sich die Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region ausgesprochen. Bisher arbeite der KEB als Eigenbetrieb der Stadt nach dem Prinzip der Kostendeckung, so Veronika Baier, Sprecherin der Initiative.

Die Kosten würden auf die Gebühren umgelegt, Gewinn dürfe nicht gemacht werden. Einnahmen und Ausgaben würden offen liegen und bei jeder Verabschiedung des städtischen Haushalts vom Stadtparlament beschlossen. Dies werde sich zum Nachteil der Bürger ändern, wenn der KEB unter das Dach des Kasseler Verkehrs- und Versorgungskonzerns (KVV) eingegliedert werde.

Die Initiative vermutet, dass mit der Eingliederung des KEB und möglicherweise auch der Stadtreiniger in die KVV-Holding die „Verkaufsware“ Städtische Werke zu einem Schnäppchen für Großkonzerne gemacht und zur Aufbesserung der Bilanz der KVV genutzt werden soll.

Während die Stadtverordneten auf den KEB Einfluss nehmen könnten, gelinge es bei der Aktiengesellschaft Städtische Werke kaum, an brauchbare Informationen zu kommen, geschweige denn, andere Prinzipien der Geschäftspolitik - zum Beispiel den Umweltschutz beim Niestetal-Wasser - durchzusetzen. Eine Eingliederung des KEB bedeute, dass die Preisgestaltung ähnlich undurchsichtig werde wie bei der Trinkwasserversorgung durch die Städtische Werke AG, so Baier.

Das laufende Bürgerbegehren der Initiative richte sich ausdrücklich auch gegen eine Privatisierung der Abwasserentsorgung und alle Vorhaben, die derzeit geltende demokratische Aufsicht und Kontrolle einzuschränken. (ACH)