"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 1.3.2004

Ziel sind 16 000 Unterschriften

Initiative wirbt für Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser

 

Kassel. 14 000 Unterschriften sind nötig für ein Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region. Und 16 000 will die Bürgerinitiative erreichen, sagt Jörg-Peter Bayer, Pressesprecher der Regionalgruppe attac, die Mitglied der Initiative ist. Er und andere Mitglieder standen gestern auf dem Königsplatz, informierten über die Wasserunion und holten die ersten 100 Unterschriften ein.

Obwohl die Wasserunion vom Tisch zu sein scheint - die neue Rathauskooperation aus CDU und Grünen hat sich dagegen ausgesprochen - will die Initiative mit ihrem Bürgerentscheid fortfahren. Bayer erklärt: Zwar sagten die Parteien, die Wasserunion sei gestorben. Doch redeten sie nicht darüber, was noch alles geplant sei. Zum Beispiel habe niemand gesagt, dass der Plan aufgegeben ist, die Städtischen Werke ganz oder teilweise zu verkaufen. Das sei aber noch "viel, viel schlimmer" als die Wasserunion. Denn in den Werken steckten noch mehr Aufgaben als nur die Wasserversorgung. Als Indiz für ein Verkaufsvorhaben sieht Jörg-Peter Bayer die Überlegungen, die Kasseler Entwässerungbetriebe (KEB) unter das Dach der Städtischen Werke zu stecken und sie damit für potenzielle Käufer interessanter zu machen. Außerdem: Auch im Jahr 2000 sei es ruhig um die Werke geworden, und plötzlich waren 24, 9 Prozent verkauft, an die Hamburger Electricitäts-Werke, ohne dass vorher jemand darüber informiert worden wäre. "Wir wollen generell irgendeine dieser Privatisierungen verhindern." (ABG)

In den kommenden Wochen wird sich die Bürgerinitiative in der Innenstadt präsentieren, im Gepäck die Unterschriftenlisten. Unterschrieben werden kann auch im Café des DGB-Hauses, Spohrstraße 6-8.
Infos: www.is-kassel.org/unser-wasser-kassel