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Kassel. Die
Kasseler Bürgerinitiative "Unser Wasser gehört uns!" befürchtet, dass die Städtische
Werke AG das Trinkwassernetz vernachlässigt. In den vergangenen
Jahren seien in den Geschäftsberichten stetig sinkende Investitionen
ins Wassernetz ausgewiesen, so Veronika Baier. 2004 wurden nur
noch 2,9 Millionen Euro in die Wasserleitungen investiert. Nötig
sind nach Berechnungen der Initiative aber pro Jahr sechs bis
acht Millionen Euro, um das rund 1000 Kilometer lange Kasseler
Leitungsnetz in Schuss zu halten. Jedes Jahr müssten etwa 20
Kilometer Leitungen erneuert werden, um das Netz zu erhalten.
Die
Initiative vermutet, dass die Investitionen reduziert werden,
um die Gewinne zu steigern. 2004 hätten die Stadtwerke rund 13,5
Millionen Euro an den Konzern Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
(KVV) überwiesen; rund 4,5 Millionen Euro seien an die Hamburger
Electricitätswerke AG als Eigner eines 25-prozentigen Anteils
an den Kasseler Stadtwerken geflossen.
Die
Städtischen Werke verweisen darauf, dass auch aus den Instandhaltungskosten
ins Wassernetz investiert werde und derzeit Wasserqualität und
Netz in Ordnung seien. Für die Initiative stelle sich aber die
Frage, so Veronika Baier, "ob dies auch für die nächsten zehn
und zwanzig Jahre garantiert werden kann". (ACH)
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