"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 3.2.2005

Wasser: Grüne wollen keine Privatisierung

Kommunen sollen verantwortlich sein


 

Wiesbaden. Die Grünen wollen eine Privatisierung der Trinkwasserversorgung in Hessen verhindern. Das Lebensmittel Wasser könnte sonst zum Spielball wirtschaftlicher Interessen werden, sagte die Landtagsabgeordnete Ursulan Hammann gestern in Wiesbaden. Die Fraktion legte Änderungsvorschläge zum Entwurf eines neuen Wassergesetzes der Landesregierung vor, das eine Öffnung für Privatfirmen vorsieht. Nach Ansicht der Grünen sollen die Kommunen die Wasserversorgung zwar in Eigenbetriebe auslagern können, aber stets voll verantwortlicher Träger bleiben.

Mit ihren Vorschlägen wollen die Grünen auch ein Neubauverbot in Überschwemmungsgebieten innerhalb bebauter Ortschaften wieder einführen. Dieses Verbot war 2002 von der damaligen CDU/FDP-Regierungskoalition gegen den Protest von Grünen und Umweltverbänden abgeschafft worden. "Mit geringem Aufwand lässt sich das Schadenspotenzial reduzieren", sagte Hammann mit Hinweis auf die Schwierigkeiten, Gebäude in Hochwassergebieten zu versichern.

Mit dem neuen Wassergesetz passt sich Hessen einer europaweiten Richtlinie an. Sie schreibt Qualitätsstandards für Flüsse, Seen und das Grundwasser vor, die bies Ende 2015 zu erreichen sind. Nach Einschätzung von Experten ist es bis dahin noch ein weiter Weg: Sie gehen davon aus, dass bundesweit bei zwei Dritteln der Gewässer die Umweltziele gefährdet sind. Hochwasserschutz und Wasserversorgung sind Schwerpunkte des Gesetzes. (LHE)