Die
Aussagen Ihres Artikels zum Weltwassertag, es habe bisher bis
auf eine Ausnahme keine Kriege ums Wasser gegeben sowie die These,
es gäbe immer noch ausreichend Wasserreserven für alle Menschen,
verharmlost die globale Situation extrem.
Nach
Recherchen von UN-Gremien hat sich der weltweite Wasserverbrauch
in den letzten fünf Jahrzehnten versechsfacht und ist doppelt
so schnell gewachsen wie die Weltbevölkerung. Das hängt vor allem
mit der Wasserverschwendung in den Industriestaaten zusammen.
In Kaliformien ist der Wasserverbrauch nämlich hundertmal höher
als in der Saherzone Afrikas (3000 Liter täglich gegenüber 30
Litern). Der Grundwasserspiegel sinkt in manchen Gegenden dramatisch,
was zu wachsenden Konflikten führt. In anderen Gegenden gab und
gibt es bereits gewalttätige und tödliche Auseinandersetzungen
um die Wasserreserven. Die
zunehmende Privatisierung des Wassers verschärft die Situation
eher noch, weil nach Erhöhung der Wasserpreise durch die Konzerne
viele Menschen das Wasser nicht mehr bezahlen können.
Die
Kasseler Bürgerinitiative "Unser Wasser gehört uns!" hat am 22.
März mit einer Straßenaktion darauf hingewiesen. Wenn über eine
Milliarde Menschen keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser
haben und täglich über 6000 Menschen daran sterben, dann ist
die Situation bereits so alarmierend, dass dringend gehandelt
und mehr Mittel für die öffentlichen Wasserversorgung bereitgestellt
werden müssen.
Dr.
Ruth Gütter, Kassel
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