Herrn
Williges' Behauptung, Private könnten die Wasserversorgung
besser organisierungen, wird den Bewohnern etlicher Kommunen
wie Hohn
klingen.
In
Berlin beispielsweise sind die Wasserpreise seit der Privatisierung
vor sechs Jahren um 20 Prozent gestiegen. In Rostock haben sie
sich gar verdoppelt. Die
Stadt Potsdam sah sich wegen gravierender Fehler der privaten
Betreiber sogar gezwungen, die Wasserwerke zurückzukaufen.
Es
heißt, die deutschen Wasseroreise seien im internationalen
Vergleich besonders hoch. Dafür ist die Wasserqualität
aber auch Weltspitze. Auch
in Kassel kommt nur einwandfreie Trinkwasserqualität ins Haus.
Qualität hat ihren Preis, aber der ist hier zu Lande immer noch
sozialverträglich.
Was
können Private ändern, um mit Wasser eine Rendite zu erzielen?
Sie können Investitionen verringern, den Erhaltungsaufwand reduzieren,
Leute entlassen oder den Wasserpreis erhöhen. Schlimmstenfalls
alles zusammen.Das
werden auch vereinbarte Standards nicht verhindern können.
Wenn
bei der Wasserversorgung Gewinn anfiele, wäre es mir lieber,
er flösse in öffentliche Aufgaben, zum Beispiel in die Verbesserung
unserer Bildungssysteme, statt in die Taschen privater Investoren.
Georg
Klaus, Kassel
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