Herr
Richter von den Städtischen Werken erweckt in dem Interview
den Eindruck, dass diese das Kasseler Trinkwasser stärker als
gesetzlich gefordert gegen absichtliche und unabsichtliche
Verschmutzung der Brunnen schützten.
Dem
widersprechen aber folgende Beobachtungen: Bei der Gewässerschau
im April 1999 wurden zahlreiche Mängel an den Trinkwasserbrunnen
der Städtischen Werke festgestellt, zum Beispiel: Der Eingang
zum Brunnen Hirzstein war seit längerem offen. Weil die Rundhölzer
der Absperrung immer wieder entwendet würden, installierten die
Städtischen Werke keinen Ersatz mehr. Der Zaum um mehrere Brunnen
war so desolat, dass wild (und Mensch) ungehindert zur Brunnenfassung
kommen konnten.
In
der Schutzzone II um mehrere Brunnen wurde zum Teil geackert,
zum Teil Grünlandwirtschaft mit intensiver Düngung betrieben.
In der Schutzzone II zwischen den Brunnen Eichholz lag ein alter
Borgward samt Motorblock. Augenscheinlich rostete dieser dort
wohl schon seit mehreren Jahrzehnten vor sich hin. Fünf Monate
später lag das Autowrack immer noch zwischen den Brunnen. (...)
In
den folgenden Jahren habe ich mehrfach an Wochenenden festgestellt,
dass das Tor zum Hochbehälter Krähhahn sperrangelweit offen stand.
Die Arbeiter hatten wohl vergessen, das Tor nach Arbeitsende
wieder zu verschließen.
Jochen
Wulfhorst, Kassel
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