"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 24.11..2006


Wo Wasser fließt
documenta-Beirat will "die unsichtbare Stadt sichtbar machen"

Von Mark-Christian von Busse

 

Kassel. "Die unsichtbare Stadt - sichtbar machen" lautet das erste Vorhaben, das der Beirat zur documenta 12 auf den Weg gebracht hat. Kinder und Jugendliche sollen sich mit der Versorgung Kassels etwa mit Wasser, Gas und Strom beschäftigen und "Zeichen aus der Unterwelt auffinden und inszenieren", wie es Beiratsmitglied und Initiator Christian Kopetzki am Mittwoch bei einer Info-Veranstaltung im Kulturzentrum Schlachthof formulierte.

Der Urbanist Klaus Ronneberger erläuterte - nach einer fast 30-minütigen, langatmigen Einleitung Kopetzkis - den Bezug zu den documenta-Leitmotiven, etwa der Frage nach der Moderne: Die kommunale Daseinsvorsorge gehöre zentral zum "Versprechen der Moderne, ein sicheres Leben zu garantieren". Dieses Vorsorge-Modell gehe zu Ende, wo vom "Unternehmen Stadt" statt von einer Solidargemeinschaft gesprochen werde, wo sich das internationale Finanzkapital auf öffentliche Dienstleistungen stürze. Die DGB-Regionalvorsitzende Katharina Seewald, ebenfalls Beiratsmitglied, warnte ausdrücklich vor deren Privatisierung.

Die documenta 12 solle Kunst nicht nur repräsentieren, sagte deren Künstlerischer Leiter Roger M. Buergel, sondern "Dinge herstellen und produzieren". Der "Arbeitsauftrag" des Beirats, die Mobilisierung von Menschen, die sonst selten zu Wort kämen, könne für sie den euphorischen Moment bewirken, "sich als kompositorischer Bestandteil der Welt zu fühlen".

Wie die Schülerarbeiten organisiert werden - und ob sich die Beteiligten untereinander abstimmen -, dazu gab es nur vage Hinweise. Unter den 60 Besuchern kam der Wunsch auf, untereinander Kontakt zu halten. Eine Adressenliste wurde schnell improvisiert. Fest steht bislang dieser Termin: Bis zu den Osterferien sollen die Ergebnisse fertig sein, um sie in den Räumen der Städtischen Werke am Königstor zu präsentieren. Deren Vertreter sagten Unterstützung bei den Recherchen zu.

Kontakt: beirat@documenta.de