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Kassel. "Die
unsichtbare Stadt - sichtbar machen" lautet das erste Vorhaben,
das der Beirat zur documenta 12 auf den Weg gebracht hat. Kinder
und Jugendliche sollen sich mit der Versorgung Kassels etwa mit
Wasser, Gas und Strom beschäftigen und "Zeichen aus
der Unterwelt auffinden und inszenieren", wie es Beiratsmitglied
und Initiator Christian Kopetzki am Mittwoch bei einer Info-Veranstaltung
im Kulturzentrum Schlachthof formulierte.
Der Urbanist Klaus Ronneberger erläuterte - nach einer fast
30-minütigen, langatmigen Einleitung Kopetzkis - den Bezug zu
den documenta-Leitmotiven, etwa der Frage nach der Moderne: Die kommunale
Daseinsvorsorge gehöre zentral zum "Versprechen der Moderne,
ein sicheres Leben zu garantieren". Dieses Vorsorge-Modell gehe
zu Ende, wo vom "Unternehmen Stadt" statt von einer Solidargemeinschaft
gesprochen werde, wo sich das internationale Finanzkapital auf öffentliche
Dienstleistungen stürze. Die DGB-Regionalvorsitzende Katharina
Seewald, ebenfalls Beiratsmitglied, warnte ausdrücklich vor
deren Privatisierung.
Die
documenta 12 solle Kunst nicht nur repräsentieren, sagte
deren Künstlerischer Leiter Roger M. Buergel, sondern "Dinge
herstellen und produzieren". Der "Arbeitsauftrag" des
Beirats, die Mobilisierung von Menschen, die sonst selten zu Wort
kämen, könne für sie den euphorischen Moment bewirken, "sich
als kompositorischer Bestandteil der Welt zu fühlen".
Wie
die Schülerarbeiten organisiert werden - und ob sich die
Beteiligten untereinander abstimmen -, dazu gab es nur vage Hinweise.
Unter den 60 Besuchern kam der Wunsch auf, untereinander Kontakt
zu halten. Eine Adressenliste wurde schnell improvisiert. Fest steht
bislang dieser Termin: Bis zu den Osterferien sollen die Ergebnisse
fertig sein, um sie in den Räumen der Städtischen Werke
am Königstor zu präsentieren. Deren Vertreter sagten Unterstützung
bei den Recherchen zu.
Kontakt:
beirat@documenta.de
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