"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 28.9..2006


Der Winter kommt, die Gaspreise steigen
Die meisten Versorger erhöhen Tarife zum 1. Oktober

von José Pinto

 

Kassel / Northeim. Pünktlich zum Start der Heizsaison steigen die Gaspreise auf breiter Front. In Nordhessen und Südniedersachsen müssen Verbraucher ab 1. Oktober zum Teil deutlich tiefer für den Brennstoff in die Tasche greifen. Der Kasseler Regionalversorger E.ON Mitte hebt den Gaspreis im Schnitt um 8,2 Prozent an. Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden (kWh) steigt die Jahresrechnung um knapp 95 auf 1333 Euro. Mehrkosten im Monat: fast 7,90 Euro.

Die Erhöhung wäre sogar noch höher ausgefallen, wenn nicht die Bundesnetzagentur Ende August eine Absenkung der Netzentgelte und somi des Endpreises verfügt hätte. Auch für die Kunden der Städtischen Werke in Kassel wird es teurer. Sie heben die Preise im Schnitt um 5,5 Prozent an, wodurch die Jahresrechnung für den 20 000-kWh-Haushalt um 62 auf 1291 Euro steigt. Im Monat bedeutet dies Mehrkosten von 5,17 Euro.

Kleiner Trost

Kunden der Stadtwerke Northeim müssen sich sogar auf einen Aufschlag von durchschnittlich 11,5 Prozent einstellen. Die Jahresrechnung für Gas in dem Beispielhaushalt klettert um 132 Euro, was elf Euro im Monat entspricht.

Der Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) begründete die Preiserhöhung am Mittwoch mit den weiter gestiegenen Beschaffungskosten.

Als kleiner Trost bleibt den Verbrauchern, dass die Gaspreise infolge der so genannten Ölpreisbindung in drei bis sechs Monaten wieder sinken dürften. Denn seit Wochen fällt der Ölpreis deutlich, und diese Entwicklung wird mit einer viertel- bis halbjährlichen Verzögerung auf den Gasmarkt übertragen. Der aktuelle Preis, den Regionalversorger und Stadtwerke derzeit für das Gas bezahlen, orientiert sich am Rekordstand der Rohölnotierungen im Juli.

Der Sprecher der Städtischen Werke Kassel, Ingo Pijanka, sagte: "In unserer aktuellen Preisanpassung ist längst nicht die gesamte Bezugspreiserhöhung enthalten".