Söhrewald. Es ist ein großer Batzen Geld: Insgesamt 15
Millionen Euro wird die Sanierung der Leitungssysteme für Trinkwasser
und Abwasser in den drei Söhrewalder Ortsteilen verschlingen.
Nicht sofort, sondern in den nächsten 50 Jahren.
Was
hat das dann mit uns zu tun, wird sich mancher Söhrewalder
Einwohner fragen. Einiges, ist die Antwort von Bürgermeister
Michael Steisel. Denn das Geld muss von der Gemeinde aufgebracht
werden. Und die Gemeinde, das sind in diesem Fall die 5300 Einwohner.
Zwei
Alternativen stehen zur Auswahl: Die Finanzierung über
Beiträge - so war es bisher - oder das Umlegen der Investition
auf den Wasserpreis. Steisel
macht sich für die zweite Möglichkeit stark. Denn
die Erfahrung zeige, dass viele Grundstückseigner eine hohe
Einmalzahlung heute nur noch schlecht verkraften können.
Bei
der Beitragsvariante werden die Gesamtkosten durch die Zahl aller
Hausbesitzer in Söhrewald geteilt. Zahlen müssen dann jeweils
nur die unmittelbaren Anlieger einer Sanierungsmaßnahme an
Kanal oder Wasserleitung. Je nach Größe des Grundstücks
kommen dabei jedoch leicht vierstellige Euro-Beträge zusammen.
Im Laufe vieler Jahre werden nach und nach alle Grundstückseigner
zur Kasse gebeten, nämlich immer die, bei denen gerade eine
Versorgungsleitung in der Straße saniert wird.
Auch
bei der anderen Variante werden die Kosten auf viele Schultern
verteilt. Gekoppelt werden die Kosten hier allerdings
an den
Wasserverbrauch. Konkret bedeutet das: Die Kanalnutzungsgebühr steigt von derzeit
2,80 Euro um 50 Cent auf dann 3,30 Euro pro Kubikmeter, der Wasserpreis
von 1,80 Euro um 50 Cent auf dann 2,30 Euro. "Dieser zusätzliche
Euro ist keine Verteuerung des Wasserpreises", sagt der Bürgermeister, "sondern
er löst die Erneuerungsbeträge ab." Will heißen:
Das Geld wird ausschließlich für die notwendige Sanierung
des Leitungssystems verwendet, die Anlieger werden dann nicht mehr
dafür zur Kasse gebeten.
Im
Oktober werden sich die Gemeindevertreter erstmals mit dem Thema
befassen, im November sollen sie dann über die angestrebte Satzungsänderung
mit den höheren Gebühren beschließen.
Die
Kalkulation der Gemeindeverwaltung geht von einem Erneuerungsaufwand
im örtlichen Versorgungsnetz von 10 Mio. Euro beim Trinkwasser
plus 5 Mio. Euro beim Abwasser aus. Die Lebensdauer
der Leitungen ist auf 25 bis 30 Jahre ausgelegt, doch bis alle
Leitungen saniert
sind, vergehen 50 Jahre. Ein Erneuerungszyklus dauere
also 50 Jahre, so Steisel, auf diesen Zeitraum werde die Finanzierung
daher umgelegt.
Eiterhagen
und Wattenbach
Die
Einwohner müssten beim Wasser allerdings statt der 10 Mio.
nur 5 Mio. Euro tragen, der Rest werde über
den Brandschutz abgerechnet. Die
Gemeinde ist bei den Sanierungsarbeiten bereits aktiv, zurzeit
werden am Rodebach in Eiterhagen
die Leitungen
erneuert. Im kommenden
Jahr soll die gesamte Gartenstraße in Wattenbach
folgen.
|