"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

Nordhessische Neue Zeitung September 2006


Städtische Werke Kassel

Ver.di: "Privatisierung öffentlicher Güter ist der falsche Weg"

 

 


Kassel. Der Fachbereich Ver- und Entsorgung der nordhessischen Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat sich einmütig gegen den Verkauf von weiteren Anteilen der Städtischen Werke AG ausgesprochen. "Beispiele aus anderen Städten haben gezeigt, dass ein Verkauf von städtischem Eigentum die Haushaltslöcher der Kommunen nur relativ kurzfristig stopft und somit kein probates Mittel zur Haushaltssanierung darstellt", sagte Verdi-Bezirkssekretär Manfred Eckhardt. Er verweist auf die Stadt Offenvach, die heute trotz Verkaufs des "Tafelsiblers" an der Spitze der verschuldeten Städte in Hessen liege.

"Die Städtische Werke AG ist sehr gut aufgestellt und die Ertragslage ist auch für die kommenden Jahre gut, selbst wenn es zu Mindereinnahmen kommen sollte", sagte der Gewerkschafter. Die betriebswirtschaftlichen Zahlen und der Nutzen aus dem sogenannten steuerlichen Querverbund mit der Kasseler Verkehrsgesellschaft sprächen eher dafür, die im Besitz des Vatttenfall-Konzerns befindlichen Anteile in Höhe von 24,9 Prozent zurückzukaufen, als weitere Anteile zu veräußern.

Auch die Rathausfraktion der Kasseler Linken.ASG ist gegen eine weiter Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Als "unerträglich" bezeichnete Fraktionsvorsitzender Norbert Domes, dass "undemokratische und intransparente Verhalten einiger gewählter Volksvertreter im Rathaus. Hauptkritikpunkte seien aus seiner Sicht die Beauftragung der Beratungsfirma Sal.Oppenheimer und das Verschweigen der dadurch entstandenen Beratungskosten. "Wir werden uns für einen öffentlichen und ergebnisoffenen Dialog einsetzen, an dem auch die Bevölkerung beteiligt wird", kündigte Domes an. (jpb)