Baunatal. Die Stadt Baunatal will ihre Wasserversorgung neu strukturieren.
Im Klartext heißt das: Es werden mehrere Hochbehälter,
Brunnen und Quellen abgehängt, sofern das Stadtparlament
im November zustimmt.
Hintergrund:
Der Wasserverbrauch sinkt, Betriebs- und Energiekosten steigen.
Ferner wächst das Risiko, dass sich Keime einnisten,
wenn Leitungen nicht genügend durchspült werden. Und
die Verschmutzung des Trinkwassers vom November 2004 ist in schlechter
Erinnerung.
120
Liter pro Kopf
Dem
allen will die Stadt Baunatal entgegenwirken. Basis ist ein Gutachten
des Vellmarer Fachbüros Oppermann. Darin enthalten ist die Prognose,
dass in den nächsten zehn und mehr Jahren der Wasserverbrauch
weiterhin bei 120 Litern pro Kopf im Jahr oder 1,25 bis 1,3 Mio.
Kubikmetern liegen wird. Denn man weiß, dass Baunatal mit seinen
28 000 Einwohnern nicht mehr wesentlich wachsen wird und das Potenzial
fürs Wassersparen weit gehend ausgeschöpft ist. Gewerbe
und die geplanten VW-Neubauten bei Kirchbauna sind einkalkuliert.
Die
Stilllegung mehrerer Anlagen würde einmalig Kosten 250 000
Euro kosten. Andererseits wären jährlich 118 000 Euro,
zum Beispiel für Strom und Chemikalien, und zudem fast
eine komplette Stelle zu sparen, sagen die Experten.
Das
Baunataler Wasserleitungsnetz ist 172 Kilometer lang. Daran soll
sich nichts ändern. Der Kubikmeter Wasser kostet
zurzeit 1,85 Euro. (ing)
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