"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 10.8.2007


Öffentliche Verantwortung

Leserbriefe zur
Verkaufsdebatte um die Städtischen Werke

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschafft! Die Privatisierungslobby in der Kasseler SPD hat eine satte Mehrheit der Partei zu einer Strategie überredet, hinter der – entgegen aller Wortakrobatik – letztlich doch die Versteigerung der Städtischen Werke an einen Energiekonzern steht. Dann entscheidet die Jahreshauptversammlung der Aktionäre über Preis und Qualität der Grundversorgung mit Strom, Gas und Wasser. (...)

Die kommunalen Versorger, mit denen man sich zusammen tun will, sind nicht das, was sie scheinen:

Die Braunschweiger 'Stadt'werke z.B. gehören der französischen Veolia; in der Mannheimer MVV-AG sitzt die EnBW; Trianel (Krefeld) plant zusammen mit der Bayer AG eine neue Kohlekraft-Dreckschleuder; Vattenfall, 'Partner' der Städtischen Werke Kassel, glänzt mit Atomunfällen in Forsmark, Brunsbüttel und Krümmel. Hinter all diesen 'kommunalen' Unternehmen stehen Monopole mit ihren kurzfristigen Interessen nach Maximalprofit.

Die bitter notwendige Umstellung der Energieversorgung verlangt jedoch eine sehr langfristige Planung, die sich erst nach vielen Jahren rechnen wird – sie verlangt unbedingt öffentliche Verantwortung.

Veronika Baier, Kassel


 

DieVerantwortlichen im Kasseler Rathaus denken über einen Verkauf der Städtischen Werke an Vattenfall nach. Hamburg hat verkauft und erkennt jetzt, dass dies ein Fehler war. Dies verkündete Bürgermeister von Beust und beklagte, dass die Stadt keinen Einfluss auf die Preisgestaltung und die Investitionen habe. Vattenfall hatte in den letzten Jahren die Strompreise kräftig erhöht und 2006 einen Gewinn von 1,35 Milliarden Euro angehäuft. (...)

Noch haben die Verantwortlichen in Kassel Zeit, aus dem Fehler von Hamburg zu lernen und dafür zu sorgen, dass die Stadt nicht in die Abhängigkeit des Monopolisten Vattenfall gerät und hilflos Preisdiktaten ausgeliefert ist.

Marburg könnte ein Vorbild für Kassel sein. Marburg ist auf dem Weg, eine eigene Stromversorgung aufzubauen und unabhängig von den Monopolisten (...) zu werden. Kassel könnte sich auch dem bereits bestehenden Verbund von städtischen Werken anderer Gemeinden anschließen und so (...) versuchen, von den Monopolen unabhängig zu bleiben. Mit einem Verkauf würde die Stadt nicht nur Einfluss auf die Preise und Investitionen, sondern auch Einnahmen verlieren. (...)

Ulrich Schröter, Habichtswald