Kassel. Den
Stromliefervertrag der Stadt Kassel mit den Braunschweiger Stadtwerken
sehen die Kasseler Grünen kritisch. Das Braunschweiger Unternehmen gehöre zu
den problematischeren Akteuren auf den internationalen Märkten,
erläutert die umweltpolitische Sprecherin Helga Weber in einer
Pressemitteilung.
Hinter
der Braunschweiger Versorgungs-AG steht laut Weber mit 74,9 Prozent
Mehrheitsbeteiligung der Velio-Konzern [Richtig:
Veolia; die Redaktion]. Er ist weltweit in den Bereichen
Wasser, Entsorgung, Energie und Verkehr tätig.
Mit
seinen Aktivitäten bei der Wasserver- und -entsorgung in Berlin
und Leipzig habe das Unternehmen bei der Privatisierung der Dienstleistungen
und der deutlichen Erhöhung der Wasserpreise eine bedeutende
Rolle gespielt. Als Tochterunternehmen der Electricité de France
sei Velio darüber hinaus Teil eines Unternehmens, das einen
großen Umfang seines Stroms mit Kernkraft erzeuge.
"Wir
wollen in Kassel die Städtischen Werke weiterhin als Gesellschaft
in mehrheitlich kommunaler Hand sichern", so Weber. Deswegen
müssten Strategien entwickelt werden, mit denen jene Unternehmen,
die mithilfe ihrer immensen Finanzkraft einen Fuß in die Tür
bekommen wollten, abgewiesen werden könnten.
Wäre
die Stadt Kassel der Aufforderung der Grünen gefolgt, für ihre
Liegenschaften Ökostrom zu beziehen, dann hätten die Städtischen
Werke als Anbieter von Nahstrom erfolgreicher auftreten können,
meint Weber. (bea)
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