"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 19.12.2007


Werke behalten Auftrag

 

 

 

 

 

 

 

 

Kassel. Kassel. Die Städtischen Werke behalten einen wichtigen Kunden. Das Versorgungsunternehmen wird auch künftig den Kasseler Entwässerungsbetrieb KEB mit Strom versorgen. Aus einer europaweiten Ausschreibung des Eigenbetriebs der Stadt sind die Werke als Siegerin hervorgegangen. Das teilte deren Sprecher Ingo Pijanka gestern mit.

Der Auftrag läuft über zwei Jahre und endet am 31. Dezember 2009. Er umfasst die Lieferung von zehn Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das Volumen des Auftrags beträgt insgesamt 2,8 Millionen Euro. "Damit haben wir erneut gezeigt, dass wir als kommunaler Versorger mindestens so leistungsfähig sind wie die großen Wettbewerber der Branche", sagte Werke-Vorstandschef Andreas Helbig. Die Städtischen Werke versorgen nach eigenen Angaben den größten Teil der städtischen Grundstücke und Gebäude sowie Liegenschaften von Bund und Land. Dazu zählen das Bundessozialgericht und die Universität. (ket)


HNA 22.12.2007

Brief an Andreas Helbig

Peter Ketteritzsch an den Stadtwerke-Chef

 

Verehrter Herr Helbig,

weil wir wissen, wie hart der Wettbewerb unter den Stromanbietern ist, verkünden wir natürlich gerne Erfolgsmeldungen der Städtischen Werke. Diese Woche schickte uns Ihre Presseabteilung eine solche. Das Unternehmen habe sich bei einer europaweiten Ausschreibung "mit dem wirtschaftlichsten Angebot durchgesetzt" und beliefere den Kasseler Entwässerungsbetrieb auch künftig mit Strom. Toll, sagten wir uns, das gehört publiziert, weil gute Abschlüsse schließlich auch Arbeitsplätze in unserer Stadt sichern.

Seit gestern stehen wir wegen dieser Meldung, um im Bild zu bleiben, allerdings unter Strom. Da haben wir nämlich aus zuverlässiger Quelle erfahren, warum die Werke die Ausschreibung so souverän gewonnen haben: Es gab in dem Verfahren keinen anderen Bewerber!

Sie müssen zugeben, dass Ihre per Presseerklärung verbreitete Einschätzung vor diesem Hintergrund einer unfreiwilligen Komik nicht entbehrt. Hatten Sie doch mitgeteilt, dass die Werke erneut gezeigt hätten, dass diese als kommunaler Versorger mindestens ebenso leistungsfähig seien wie die großen Wettbewerber der Branche. In diesem Sinne: Schöne Bescherung und gute Geschäfte im Jahr 2008.

Hochachtungsvoll, Ihr Peter Ketteritzsch

P.S.: Hoffentlich muss die Ausschreibung nicht wiederholt werden, weil der KEB den teuersten Anbieter genommen hat.