Verehrter
Herr Helbig,
weil
wir wissen, wie hart der Wettbewerb unter den Stromanbietern
ist, verkünden
wir natürlich gerne Erfolgsmeldungen der Städtischen Werke. Diese
Woche schickte uns Ihre Presseabteilung eine solche. Das Unternehmen
habe sich bei einer europaweiten Ausschreibung "mit dem wirtschaftlichsten
Angebot durchgesetzt" und beliefere den Kasseler Entwässerungsbetrieb
auch künftig mit Strom. Toll, sagten wir uns, das gehört publiziert,
weil gute Abschlüsse schließlich auch Arbeitsplätze in unserer
Stadt sichern.
Seit
gestern stehen wir wegen dieser Meldung, um im Bild zu bleiben,
allerdings unter Strom. Da haben wir nämlich aus zuverlässiger
Quelle erfahren, warum die Werke die Ausschreibung so souverän
gewonnen haben: Es gab in dem Verfahren keinen anderen Bewerber!
Sie
müssen zugeben, dass Ihre per Presseerklärung verbreitete Einschätzung
vor diesem Hintergrund einer unfreiwilligen Komik
nicht entbehrt. Hatten Sie doch mitgeteilt, dass die Werke
erneut gezeigt hätten, dass diese als kommunaler Versorger mindestens
ebenso leistungsfähig seien wie die großen Wettbewerber der
Branche.
In diesem Sinne: Schöne Bescherung und gute Geschäfte im Jahr
2008. Hochachtungsvoll,
Ihr Peter Ketteritzsch
P.S.:
Hoffentlich muss die Ausschreibung nicht wiederholt werden, weil
der KEB den teuersten Anbieter genommen hat.
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