"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

21.12.2007


"Kundschaft"

Leserbrief zum Stromauftrag für Kasseler Entwässerungsbetrieb (KEB)

 

 

 

 

 

 

 

Schon seltsam: da sprechen die Stadtwerke von dem Kasseler Entwässerungsbetrieb als einem "Kunden", als wären nicht beides Unternehmen der Stadt Kassel und in allererster Linie der Grundversorgung der Bürger verpflichtet. Seit jedoch die Städtischen Werke mit dem Konzern Vattenfall einen Mitbesitzer haben, sind sie rechtlich ein Privatunternehmen und unterliegen dem freien Wettbewerb. Wie 'frei' die Preisgestaltung" ist, wenn die Dumpingpreise der großen Energiekonzerne unterboten werden müssen, sei dahin gestellt - wo kann bei bei derart hohen Fixkosten noch sparen?

Gegenüber dem Entwässerungsbetrieb, der als Eigenbetrieb der Stadt keine Gewinne machen und nur kostendeckende Gebühren erheben darf, sind wir Bürger und können kontrollieren, ob die Gebühren angemessen sind. Gegenüber den Städtischen Werken sind wir keine Bürger, sondern nur noch "Kunden", ohne jeglichen Einblick in die Kalkulation, seien es Wasserpreise, seien Strom- und Gaspreise, und ohne jeden Einfluss auf mehr Druck bei der Erzeugung erneuerbarer Energien.

Sollte die Wunschvorstellung von Kämmerer Barthel Wirklichkeit werden, dass die gesamte Stadtverwaltung mittelfristig an einen Privatkonzern verpachtet wird, ist gänzlich Schluss mit dem Bürger als Souverän, die Wahlurnen können entsorgt werden, dann gibt’s nur noch Kunden: Kunden erster und zweiter Klasse.

Veronika Baier, Kassel