"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 23.6.2007


Mehr Druck am Hahn

Städtische Werke planen bessere Wasserversorgung - Bürger werden angeschrieben

Von Sabine Oschmann

 

 

 

 

 

 

 

Jungfernkopf. Die Bürger am Jungfernkopf können sich freuen. Bis Mitte 2008 dürften ihre Probleme mit zu niedrigem Wasserdruck gelöst sein. Schon seit Langem beschweren sich Bürger bei den Städtischen Werken, dass sie nicht gleichzeitig oben im Haus duschen und in der Küche Wasser nehmen können, bestätigt Ingo Pijanka, Pressesprecher der Städtischen Werke. Der Druck ist zu schwach.

Betroffen sind vor allem die Anlieger des Lambertwegs und der Straße Bei den Weidenbäumen, aber auch der Straßen Am Fichtenrain und Am Jungfernkopf sowie jene am Frasenweg. Im Bereich Bei den Weidenbäumen sollen rund fünf Meter neue Leitungen gelegt werden, so Pijanka. Und die Wasserversorgung des Jungfernkopfs werde über den Hochbehälter des Wasserversorgungsgebiets Osterberg sichergestellt.

"Wirkliche technische Probleme gibt es nicht mit dem Wasserdruck am Jungfernkopf", betont Ingo Pijanka. Der Wasserdruck liege mit 2,25 Bar im Rahmen der Norm. Dies sei für Hausanschlüsse grundsätzlich ausreichend. Natürlich gebe es einen Spielraum. Jedenfalls wolle man den zahlreichen Kundenbeschwerden abhelfen und für die Anlieger den Wasserdruck auf 5 bis 6 Bar erhöhen.

Als Ursachen für den niedrigen Wasserdruck sehen die Städtischen Werke die teils 50 Jahre alten Hausleitungen, die porös und schlicht zu dünn oder verkalkt sein könnten. Aber auch Um- und Ausbauten könnten den Wasserdruck mindern. "Je höher ein Haus ist, desto stärker sinkt der Wasserdruck", sagt Pijanka. Denn die Wassersäule laste umso stärker auf dem Anschluss, je höher das Haus sei. Dann lasse der Druck oben nach, aus dem Hahn kommt es nur noch tröpfelnd.

Mit so genannten Impulsspülungen hatten die Städtischen Werke vor einigen Monaten schon versucht, mögliche Ablagerungen aus Leitungen zu entfernen, um wieder freien und kräftigen Durchfluss für die Rohre zu bekommen. Leider ohne Erfolg, so Pressesprecher Pijanka. "Damit wir den Wasserdruck erhöhen können, müssen aber alle Anwohner einverstanden sein", sagt Pijanka. Denn die Topografie des Leitungssystems erlaube nicht, nur den Druck nur in Einzelfällen zu erhöhen.

Ein anderes Problem sehen die Fachleute der Städtischen Werke darin, dass manche defekte Hausleitung dem neuen höheren Druck gar nicht standhalten und bersten könnte. Die Hauseigentümer sollten sich Druckminderer einbauen lassen, so Pijankas Empfehlung. "In den kommenden Wochen werden die Städtischen Werke alle Anwohner anschreiben und sich das Einverständnis der Anlieger holen", sagt Pijanka. Man müsse sich absichern, falls den Hauseigentümern Schäden entstünden.