Seit
Beginn des 20. Jahrhundert haben die Salzabwässer aus den Kaligruben
die Flüsse Werra und Weser zu einem Brackwasser-Ökosystem degradiert.
Nach
Schließung der meisten thüringischen Kaligruben im Rahmen der
Übernahme der DDR sind die Salzeinleitungen in die Werra zwar
deutlich zurückgegangen, Werra und Weser sind aber Brackwasser-Flüsse
geblieben, vor allem wegen der hessischen Kaligruben.
Der
Grenzwert für die Salzeinleitungen stammt aus dem Jahr 1943.
Dieser sollte nur bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gelten.
Das Regierungspräsidium Kassel hat diesen Grenzwert seitdem nicht
mehr gesenkt.
Kommunale
Kläranlagen und andere industrielle Einleiter müssen ein Abwasserabgabe
bezahlen, wenn sie das Fließgewässer übermäßig schädigen. Nur
für Kali-Abwässer gibt es solch einen finanziellen Druck nicht.
Sinnvoll
wäre eine Abwasserabgabe von zum Beispiel zehn Cent pro Kilogramm
Gesamt-Salz, das die K+S difus oder direkt in die Gewässer einleitet.
Jochen
Wulfhorst, Kassel
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