"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

kassel-(online)zeitung, 23.3.2007


Globalen Wasserverbrauch transparent machen

Von Ottmar Miles-Paul

 

Anlässlich des Weltwassertages, der diese Woche unter dem Motto „Zeit zum Handeln - Wasserknappheit und Dürre“, begangen wurde, tritt Nicole Maisch, Wasserexpertin und Kasseler Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, dafür ein, dass der globale Wasserverbrauch transparent gemacht wird.

"Das wichtigste Nahrungsmittel der Welt ist ungleich verteilt. Weltweit haben 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Verschwendung in den Industrieländern steht eine Wasserknappheit in den Entwicklungs- und Schwellenländern gegenüber. Die Menge des 'virtuellen Wassers', das wir aus diesen Ländern importieren, ist enorm. Durch den Konsum wasserintensiver Rohstoffe und Lebensmittel liegt unser täglicher 'virtueller' Wasserbedarf bei 4.000 Liter pro Person", erklärte Nicole Maisch.

Ein Konsum, der den Wasserverbrauch der Produkte berücksichtige, könnte zukünftige Wasserkrisen entschärfen. Dafür müsse der tatsächliche Wasserverbrauch transparent gemacht werden. "Neben dem global gestiegenen Wasserverbrauch hat auch der Klimawandel große Auswirkungen auf die Wasserversorgung der Menschen. Dürreperioden sind in Europa keine Seltenheit mehr. Sogar Teile Deutschlands sind von Versteppung bedroht", so Nicole Maisch. Zwar gäbe es in Deutschland derzeit noch ausreichend Wasser. Aber unser scheinbarer Wasserreichtum dürfe nicht zu einem verschwenderischen Umgang mit dem kostbaren Gut führen. Gerade vor dem Hintergrund regionaler Wasserknappheit sei Gewässerschutz und der Schutz des Trinkwasservorkommens wichtiger als je zuvor. "Es ist Zeit zum Handeln, denn der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht", fordert Nicole Maisch.