Kassel. Rüffel für die Städtischen Werke: Die Bundesnetzagentur
hat das Kasseler Versorgungsunternehmen angewiesen, die Netzentgelte
für Strom zu reduzieren. Gegenüber dem Antrag der Werke
müssen die Netzkosten für das Jahr 2007 um 12,3 Prozent
gesenkt werden. Das teilten die Werke gestern mit.
Die
Stromkunden werden von der Anweisung der Netzagentur allerdings
nicht profitieren. Die Städtischen Werke werden die verlangte
Senkung der Netzentgelte nicht an die Kunden weitergeben. Die für
das laufende Jahr genehmigten Strompreise bleiben konstant, heißt
es in einer Erklärung des Unternehmens. Für 2007 habe man
bereits niedrigere Netzentgelte angerechnet bekommen, so Vorstandschef
Andreas Helbig. Er spricht von einem Abschlag von 15 Prozent. Nach
der Lesart Helbigs können die Kunden sogar froh sein, dass die
Strompreise nicht steigen. "Die Differenz zu der jetzt veranschlagten
Senkung müssten wir eigentlich dem Preis wieder zuschlagen",
betont der Vorstandsvorsitzende.
Als
Erklärung dafür, dass die Kunden auf eine Preissenkung
verzichten müssen, führt Helbig zwei weitere Gründe
an. Zum einen machten die Netzentgelte lediglich 31 Prozent des gesamten
Strompreises aus, zum anderen seien "die Beschaffungskosten
für Strom deutlich gestiegen".
Die
Städtischen Werke erzeugen zwar selbst Strom, zum Beispiel
im Kraftwerk an der Dennhäuser Straße in Niederzwehren;
den größten Teil der Energie kauft das Unternehmen
allerdings zu.
Helbig
lässt keinen Zweifel daran, dass sich die angeordnete
Preissenkung negativ auf das Gesamtergebnis des Versorgungsunternehmens
auswirken wird. Genaue Zahlen konnte man gestern allerdings
nicht nennen.
Obwohl
die Städtischen Werke rechtlich nicht gegen die Anordnung
vorgehen werden, übte Vorstandschef Helbig gestern deutliche
Kritik an der Bundesnetzagentur. Deren Bescheid sei "spürbar
entfernt" von den im Jahre 2005 gesetzlich festgelegten Grundlagen
für die Kalkulation.
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