Schon
witzig, wenn Minister Rhiel nun den starken Staat markiert; gehört
er doch zu jener Politiker-Riege, die zu Gunsten von "Wettbewerb" lauthals
die Privatiserung staatlicher Aufgaben propagieren, und nun – beabsichtigt
oder nicht – Monopole geerntet haben.
Viel gewonnen wäre, wenn öffentlich bekannt würde,
wie die jeweiligen Wasserpreise zustande kommen. Dies ist nämlich
großes 'Betriebsgeheimnis', auch bei der Städtischen
Werke Kassel Aktiengesellschaft.
Dabei ist die große Mehrheit der Bevölkerung
der Ansicht, dass mit dem Lebensmittel Wasser kein Profit gemacht
werden darf;
jedenfalls nicht, was die Grundversorgung angeht, gewerbliche Nutzung
steht auf einem anderen Blatt.
Wenn vor Ort öffentlich dargelegt würde, warum eine
gute und sichere Versorgung soundsoviel kostet, wären die
jeweiligen Preise auch akzeptabel. Allerdings sollte man auch fragen
dürfen, warum für Löschleitungen und Klospülung
bestes Trinkwasser verwendet wird und nicht mindestens in Neubaugebieten
getrennte Systeme für Trink- und Brauchwasser möglich
wären. Ganz zu schweigen von den gelegentlichen unsäglichen
Aufrufen zur Wasserverschwendung, damit das Wasser nicht in den
zu großen Rohren gammelt. Als ob es nicht schlauere technische
Lösungen gäbe!
All das würde mehr helfen, als wenn Minister Rhiel wieder
mal als Tiger anspringt und vermutlich als Bettvorleger der Großkonzerne
landet.
Veronika
Baier, Kassel
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