"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 26.5.2007


Leserbriefe
Zur politisch angestrebten Senkung der Wasserpreise

 

 

 

 

 

 

 

Schon witzig, wenn Minister Rhiel nun den starken Staat markiert; gehört er doch zu jener Politiker-Riege, die zu Gunsten von "Wettbewerb" lauthals die Privatiserung staatlicher Aufgaben propagieren, und nun – beabsichtigt oder nicht – Monopole geerntet haben.

Viel gewonnen wäre, wenn öffentlich bekannt würde, wie die jeweiligen Wasserpreise zustande kommen. Dies ist nämlich großes 'Betriebsgeheimnis', auch bei der Städtischen Werke Kassel Aktiengesellschaft.

Dabei ist die große Mehrheit der Bevölkerung der Ansicht, dass mit dem Lebensmittel Wasser kein Profit gemacht werden darf; jedenfalls nicht, was die Grundversorgung angeht, gewerbliche Nutzung steht auf einem anderen Blatt.

Wenn vor Ort öffentlich dargelegt würde, warum eine gute und sichere Versorgung soundsoviel kostet, wären die jeweiligen Preise auch akzeptabel. Allerdings sollte man auch fragen dürfen, warum für Löschleitungen und Klospülung bestes Trinkwasser verwendet wird und nicht mindestens in Neubaugebieten getrennte Systeme für Trink- und Brauchwasser möglich wären. Ganz zu schweigen von den gelegentlichen unsäglichen Aufrufen zur Wasserverschwendung, damit das Wasser nicht in den zu großen Rohren gammelt. Als ob es nicht schlauere technische Lösungen gäbe!

All das würde mehr helfen, als wenn Minister Rhiel wieder mal als Tiger anspringt und vermutlich als Bettvorleger der Großkonzerne landet.

Veronika Baier, Kassel


 

Alois Riehl (CDU), Wirtschaftsminister in Hessen, ist der Robin Hood aus dem Hessenland - er nimmt es von den Reichen und schenkt es den Armen. Er zieht ohne Rast und Ruh' von Nord nach Süd und sagt der Wasserwirtschaft den Kampf an. Er ist der Marktschreier und ruft: "Runter mit dem Preis!" Wie kann man nur zwischen 2,27 Euro bis 2,63 Euro pro 1000 Liter Wasser fordern. Dieser Preis ist ungerechtfertigt.

Aber was ist ungerechtfertigt? Für 1000 Liter Wasser von höchster Qualität, und das Tag und Nacht, dieser Preis! Im Getränkemarkt kostet die gleiche Menge Wasser ca. 350 bis 400 Euro.

Was ist nun ungerechtfertigt, Herr Rhiel? Zur Qualität möchte ich nur sagen, wer von uns schon Urlaub in "südlichen Ländern" gemacht hat, der weiß unser Wasser zu schätzen.

Dort ist das Wasser preiswert, Herr Rhiel, aber ist es seinen Preis auch wert? Vielleicht hören wir bald vom "Robin Hood", dass er den Mineralölgesellschaften den Kampf ansagt und ruft: "Der Preis muss runter!"

Ludwig Vogt, Kassel