Vattenfall
steht für verantwortungslose Energiepolitik. Ende Juni sind
uns die Gefahren der Atomenergie wieder bewusst geworden. Zwei
gefährliche Störfälle in Brunsbüttel und Krümmel haben Schlagzeilen
gemacht. Die Informationspolitik von Vattenfall war ebenfalls
eine eigene Katastropfe. Gleichzeitig banstrag das Unternehmen,
die Laufzeit für die Schrottreaktoren zu verlängern. Beide Atomkraftwerke
sind für den Konzern Gelddruckmaschinen und für Mensch und Natur
eine große Gefahr.
Während
alle Welt vom Klimaschutz redet und die Bundesregierung das Ziel
vorgibt, bis zum Jahr 2020 40% weniger CO2 freizusetzen, setzt
Vattenfall auf neue Kohlekraftwerke. Nicht zuletzt produziert
Vattenfall gefährlich billigen Strom und erhöht dennoch ständig
die Strompreise - seit dem Jahr 2000 um 40% ! Mit 900 Millionen
Euro hat Vattenfall Europe im letzten Jahr einen Rekordgewinn
erzielt. Entsprechende Investitionen in erneuerbare Energien,
in die Forschung und Energiesparmaßnahmen tätigt Vattenfall nicht.
(...)
Johannes
Plotzki, Kassel
Tatsächlich
ist Europa von einem einzigen Stromnetz überzogen (...) Ein Stromerzeuger
speist Energie in dieses Nezt ein, egal an welchem Ort in Europa
und wie er den Strom herstellt. Das kann die Fotovoltaikanlage
auf Nachbars Dach, das Wasserkraftwerk in der Fulda, das Braunkohlekraftwerk
in Ostdeutschland oder der als unsicher eingestufte Atommeiler
in Osteuropa sein. Der Verbraucher bekommt immer seinen Strom
aus diesem einen Netz. Der Strom aus diesem Netz ist deshalb
immer ein Mix aus den verschiedenen Stromerzeugungsarten.
Wenn
die Kasseler ausschließlich Strom aus skandinavischen Wasserkraftwerken
verkaufen wollen, müssen sie dafür eine eigene Stromleitung bauen.
Die gibt es aber nicht. Ein und derselbe Strom wird den privaten
Haushalten als Ökostrom untergejubelt und den gewerblichen Kunden
als Nicht-Ökostrom verkauft. Sollen damit Preisunterschiede bei
privaten und gewerblichen Kunden begründet werden?
Die
Kasseler Stromkunden nutzen heute, morgen und nächstes Jahr genau
den gleichen Strommix wie gestern, vorgestern und letztes Jahr.
Das theatralische Umlegen eines Hebels durch Oberbürgermeister
Bertram Hilgen verändert daran überhaupt nichts.
Sollten
andere Versorger dem Beispiel Kassels folgen, wird "Ökostrom"
vermehrt nachgefragt. Dadurch steigen die Preise. Der Strom,
den die Verbraucher aus der Steckdose beziehen, ist trotzdem
nur zu einem kleine Teil "öko". Auch der Strom von Vattenfall
kommt aus Atomkraftwerken. (...)
H.-Norbert
Ulbrich, Wabern
|