"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 3.11.2007


"Vattenfall steht für verantwortungslose Energiepolitik"

Leserbriefe
zum Umstieg der Kasseler Stadtwerke auf Wasserkraft von Vattenfall

 

 

 

 

 

 

 

 

Vattenfall steht für verantwortungslose Energiepolitik. Ende Juni sind uns die Gefahren der Atomenergie wieder bewusst geworden. Zwei gefährliche Störfälle in Brunsbüttel und Krümmel haben Schlagzeilen gemacht. Die Informationspolitik von Vattenfall war ebenfalls eine eigene Katastropfe. Gleichzeitig banstrag das Unternehmen, die Laufzeit für die Schrottreaktoren zu verlängern. Beide Atomkraftwerke sind für den Konzern Gelddruckmaschinen und für Mensch und Natur eine große Gefahr.

Während alle Welt vom Klimaschutz redet und die Bundesregierung das Ziel vorgibt, bis zum Jahr 2020 40% weniger CO2 freizusetzen, setzt Vattenfall auf neue Kohlekraftwerke. Nicht zuletzt produziert Vattenfall gefährlich billigen Strom und erhöht dennoch ständig die Strompreise - seit dem Jahr 2000 um 40% ! Mit 900 Millionen Euro hat Vattenfall Europe im letzten Jahr einen Rekordgewinn erzielt. Entsprechende Investitionen in erneuerbare Energien, in die Forschung und Energiesparmaßnahmen tätigt Vattenfall nicht. (...)

Johannes Plotzki, Kassel


Tatsächlich ist Europa von einem einzigen Stromnetz überzogen (...) Ein Stromerzeuger speist Energie in dieses Nezt ein, egal an welchem Ort in Europa und wie er den Strom herstellt. Das kann die Fotovoltaikanlage auf Nachbars Dach, das Wasserkraftwerk in der Fulda, das Braunkohlekraftwerk in Ostdeutschland oder der als unsicher eingestufte Atommeiler in Osteuropa sein. Der Verbraucher bekommt immer seinen Strom aus diesem einen Netz. Der Strom aus diesem Netz ist deshalb immer ein Mix aus den verschiedenen Stromerzeugungsarten.

Wenn die Kasseler ausschließlich Strom aus skandinavischen Wasserkraftwerken verkaufen wollen, müssen sie dafür eine eigene Stromleitung bauen. Die gibt es aber nicht. Ein und derselbe Strom wird den privaten Haushalten als Ökostrom untergejubelt und den gewerblichen Kunden als Nicht-Ökostrom verkauft. Sollen damit Preisunterschiede bei privaten und gewerblichen Kunden begründet werden?

Die Kasseler Stromkunden nutzen heute, morgen und nächstes Jahr genau den gleichen Strommix wie gestern, vorgestern und letztes Jahr. Das theatralische Umlegen eines Hebels durch Oberbürgermeister Bertram Hilgen verändert daran überhaupt nichts.

Sollten andere Versorger dem Beispiel Kassels folgen, wird "Ökostrom" vermehrt nachgefragt. Dadurch steigen die Preise. Der Strom, den die Verbraucher aus der Steckdose beziehen, ist trotzdem nur zu einem kleine Teil "öko". Auch der Strom von Vattenfall kommt aus Atomkraftwerken. (...)

H.-Norbert Ulbrich, Wabern