"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

Kasseler-Linke-ASG 12.11.2007


Pressemitteilung

Keine Erhöhung der Abwassergebühren
zur Finanzierung des Stadthaushalts!

 

 

 

 

 

 

 

Die geplanten Gebührenerhöhungen beim Abwasser kommen zu einem großen Teil nicht dem Kasseler Entwässerungsbetrieb KEB für dringend nötige Investitionen ins Kanalnetz zu gute. Von den geplanten Mehreinnahmen bedient sich die Stadt mit etwa 1,5 Millionen Euro, denn der Stadtkämmerer fordert von den Eigenbetrieben jetzt Zinsen auf das „Stammkapital“ und „Bürgschaftszinsen“ für die von dem KEB bei Banken aufgenommenen Kredite.

Gebührenerhöhungen mit dem Zweck Haushaltslöcher bei der Stadt zu stopfen lehnt die Fraktion Kasseler Linke.ASG grundsätzlich ab. Die Abwassersammlung und das Klärwerk wird seit Generationen von den Kasseler Haushalten bezahlt. Diese Aufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge wird von der Stadt als Eigenbetrieb geführt. Der hat keine Gewinne zu machen, sondern im Interesse der Kasseler Bürger so kostenarm wie möglich zu arbeiten. Und das kann er auch, weil er als kommunaler gemeinwirtschaftlicher Betrieb eben keinerlei Abgaben und Steuern zu entrichten hat.

Wenn dieser Eigenbetrieb jetzt wie ein x-beliebiges Unternehmen behandelt wird, mit dem die Stadt Verträge abgeschlossen hat, ist das ein Schritt und eine Drohung dahin, diesen Eigenbetrieb zu privatisieren. Der Regierungspräsident fordert von der Stadt zum Zweck der
Haushaltskonsolidierung, von KEB und Stadtreinigern eine angemessene Verzinsung des Eigenkapitals zu kassieren. Da KEB und Stadtreiniger als Eigenbetriebe ein Teil der Stadt sind, sind diese Mehreinnahmen zugleich Belastungen der Eigenbetriebe und damit für die Stadt ein Nullsummenspiel. Das Ziel besteht offenbar darin, mit Gebührenerhöhungen eine Sonderabgabe der BürgerInnen zur Haushaltskonsolidierung durchzusetzen.

Wenn OB und Stadtkämmerer die Eigenbetriebe stärken wollten, dann müssten sie dem Regierungspräsidenten widersprechen, sie müssten zumindest versuchen, die Zinsen so niedrig wie möglich anzusetzen. Das Gegenteil ist der Fall, der Stadtkämmerer fordert noch eine zusätzliche Belastung der Eigenbetriebe, indem er einen „Bürgschaftsrisikobeitrag“ erfindet, obwohl es keine Bürgschaftsverträge zwischen der Stadt und ihren Eigenbetrieben gibt und geben kann.

"Bevor über eine Gebührenerhöhung beim KEB geredet werden kann, müssen OB Hilgen und Stadtkämmerer Dr. Barthel diesen Griff in die Kassen der Eigenbetriebe zurücknehmen." so Norbert Domes Fraktionsvorsitzender der Kasseler Linke.ASG.