Man
will die Städtischen Werke verkaufen. Angeblich um die Stadtkasse
zu finanzieren. In Wirklichkeit, um die Gehälter der Stadtväter
für die nächsten zehn Jahre zu garantieren.
Wer
etwas kauf (wie die Stadtwerke), will Gewinn machen. Darüber
kann man dem Käufer nicht böse sein, weil das alle wissen. Die
neuen Besitzer werden uns also alles so teuer wie möglich verkaufen.
Reparaturen und Erneuerungen an den Verteilernetzen werden eingestellt,
Reparatur- und Erneuerungskosten gehen von ihrem Gewinn ab, und
da die neuen Besitzer weit entfernt leben, interessiert es sie
auch nicht.
Es
hat sich in den letzten Jahren herausgestellt, dass in einer
Demokratie weder ein Kanzler noch ein Minister, egal ob Land
oder Bund, oder Aufsichtsgremien wie das Kartellamt gegen die
Machenschaften des Kapitals etwas ausrichten könnnen. Das Kapital
bestimmt den Preis.
Wir
müssen also dem Verkäufer böse sein. Herr Hilgen hat jetzt den
"schwarzen Peter". Er muss die bankrotte Stadtkasse am Leben
erhalten.
(...)
Herr Hilgen, verkaufen Sie die Städtischen Werke nicht! Inzwischen
tut sich doch was in Kassel. Da wird endlich was an der Museumslandschaft
getan. Endlich ist bzw. wird das Umland durch die Regiotram gut
mit der Kasseler Innenstadt verbunden. Endlich bekommen wir eine
Multifunktionshalle. Kein Oberbürgermeister hat es fertig gebracht,
das Auestadion auszubauen oder zumindest Flutlicht zu installieren.
Endlich haben auch die Kasseler Stadtväter begriffen, dass Kassel
nicht nur Mittelpunkt Deutschlands, sondern von ganz Europa ist.
Auswärtige Firmen haben das erkannt und kommen nach Kassel. Es
geht tatsächlich aufwärts in der nordhessischen Metropole.
Besetzen
Sie die Dezernate der Stadt mit fähigen Leuten, dann hält der
Aufschwung auch an. Tun Sie alles, damit endlich die Autobahn
nach Eisenach gebaut wird. Und der Flugplatz hätte vor 30 Jahren
ausgebaut werden müssen. Ob das heute noch Sinn hat, glaube ich
nicht. Paderborn ist zu nah und zu groß. (...) Arnt
Vogel, Kassel
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