Am
2. Februar habe ich bei Routinemessungen in einem Nebenbach des
Dönchebachs eine elektrische Leitfähigkeit von 23700
mikroSiemens / cm gemessen. Die Leitfähigkeit ist ein Maß für
den Salzgehalt von Wasser. Normalerweise liegt die Leitfähigkeit
in diesem Bach oder im Dönchebach zwischen 300 und 400 mikroSiemens
/ cm.
Dieser extrem erhöhte Werte von 23700 mikroSiemens / cm ist
etwa doppelt so hoch wie das Maximum der Leitfähigkeit in
der Werra unterhalb der Einleitung von Abwässer aus dem Kali-Bergbau.Seit
1995 lag der höchste Wert in der Werra zwischen Eschwege und
Hann. Münden bei 12910 mikroSiemens / cm.
Der so stark salzbelastete Nebenbach des Dönchebachs kommt
von der Adenauer-Straße. Dort ist vor den Messungen angesichts
einiger kleinerer Schneeschauer Streusalz verteilt worden.
Auch in anderen Bächen Kassels habe ich nach dem Streuen von
Auftausalz durch die Stadtreiniger oder Privatpersonen bzw. -firmen
die Vervielfachung der Leitfähigkeitswerte auf mehrere 1000
mikroSiemens / cm gemessen, z.B. im Nordshäuser Mühlbach,
im Marbachsgraben, in der Drusel oder im Diedichsborn.
Wie will der Magistrat den Gebrauch von Streusalz zurückgedrängen?
Wie will der Magistrat in Zukunft verhindern, daß das Streusalz
in die Bäche gelangt? Dies gilt besonders für das Naturschutzgebiet
Dönche.
Jochen
Wulfhorst, Diplom-Biologe, Kassel
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