"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

2.2.2008


"Dönchebach versalzter als die Werra"

Leserbrief

 

 

 

 

 

 

 

Am 2. Februar habe ich bei Routinemessungen in einem Nebenbach des Dönchebachs eine elektrische Leitfähigkeit von 23700 mikroSiemens / cm gemessen. Die Leitfähigkeit ist ein Maß für den Salzgehalt von Wasser. Normalerweise liegt die Leitfähigkeit in diesem Bach oder im Dönchebach zwischen 300 und 400 mikroSiemens / cm.


Dieser extrem erhöhte Werte von 23700 mikroSiemens / cm ist etwa doppelt so hoch wie das Maximum der Leitfähigkeit in der Werra unterhalb der Einleitung von Abwässer aus dem Kali-Bergbau.Seit 1995 lag der höchste Wert in der Werra zwischen Eschwege und Hann. Münden bei 12910 mikroSiemens / cm.


Der so stark salzbelastete Nebenbach des Dönchebachs kommt von der Adenauer-Straße. Dort ist vor den Messungen angesichts einiger kleinerer Schneeschauer Streusalz verteilt worden.


Auch in anderen Bächen Kassels habe ich nach dem Streuen von Auftausalz durch die Stadtreiniger oder Privatpersonen bzw. -firmen die Vervielfachung der Leitfähigkeitswerte auf mehrere 1000 mikroSiemens / cm gemessen, z.B. im Nordshäuser Mühlbach, im Marbachsgraben, in der Drusel oder im Diedichsborn.


Wie will der Magistrat den Gebrauch von Streusalz zurückgedrängen? Wie will der Magistrat in Zukunft verhindern, daß das Streusalz in die Bäche gelangt? Dies gilt besonders für das Naturschutzgebiet Dönche.

Jochen Wulfhorst, Diplom-Biologe, Kassel