"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

Fraktion Kasseler Linke.ASG, 18.3.2008


Abwassergebühren:
Bürger nicht schröpfen, KEB nicht im Regen stehen lassen

Pressemitteilung

 

 

 

 

 

 

 


Zur Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung über die Gebührenerhöhung beim KEB erklärt die Fraktion Kasseler Linke für Arbeit und soziale Gerechtigkeit:

Eine Gebührenerhöhung beim Abwasser ist für uns nur akzeptabel, wenn sie vollständig zur Kostendeckung des KEB dient und wenn zugleich den Menschen, die auf Sozialleistungen gleich welcher Art angewiesen sind, ein Ausgleich durch erhöhte Kosten der Unterkunft zugestanden wird.

Beides ist nicht der Fall.
Die Aufnahme unseres Antrag auf Anpassung der Kosten der Unterkunft in die Tagesordnung wurde von einer Mehrheit von SPD, CDU, Grünen und FDP verhindert. Unser Antrag konnte so noch nicht einmal diskutiert werden.

Zwar ist es, auch Dank der Hartnäckigkeit unserer Fraktion, gelungen, Barthels obskure 'Bürgschaftsverzinsung' aus der Gebührenerhöhung zu streichen. Aber immer noch wandert fast die Hälfte der Gebührenerhöhung als 'Eigenkapitalverzinsung' direkt in den Stadthaushalt. Der KEB hat davon nichts.

Zugleich werden dem KEB die geplanten Investitionen in den nächsten vier Jahren um etwa 27 Millionen Euro gekürzt – Geld fehlt für die dringend notwendige Sanierung des Kanalnetzes. Damit werden die Lasten nur in die Zukunft verschoben.

So wird der KEB unter Druck gesetzt. Am Ende droht dann: verkaufen, privatisieren, weil das Unternehmen angeblich so schlecht wirtschaftet und Schulden macht.

Einen Schritt in Richtung Privatisierung ging die Mehrheit von SPD, CDU, Grünen und FDP mit dem Beschluss, die 'Stadtentwässerung und die Frischwasserversorgung unter dem Dach des KVV-Konzern oder dem Eigenbetrieb KEB erneut zu prüfen'. 'Unter dem Dach des KVV-Konzern' wäre das Aus für den Eigenbetrieb, bedeutet 19% Mehrwertsteuer auf die Gebühren und hat damit Gebührenerhöhung zur Folge.

Verantwortungslos handelt die CDU, die alle Entscheidungen zu Lasten des KEB (die schnelle Rückzahlung des Gründungskredits an die Stadt durch den KEB, die Belastung des KEB mit der Eigenkapitalverzinsung) mit getragen und mit beschlossen hat und sich nun über die Folgen beschwert und populistisch eine Gebührenerhöhung ablehnt.

Ja zu dieser Gebührenerhöhung heißt, die Einkommensschwachen im Regen stehen lassen,
Nein zu jeder Gebührenerhöhung heißt, den KEB im Regen stehen zu lassen.

Wir wollen weder das eine noch das andere Übel und haben uns deshalb bei der Abstimmung enthalten und werden unsere Forderungen nach Teuerungsausgleich für die Armen und nach Erhalt des Eigenbetriebs KEB weiter mit Nachdruck vertreten.