"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 26.11.2008


Weiter Streit um Wasserpreis

Frankenberger (SPD) kritisiert "Kreuzzug gegen Stadtwerke"

 

 

 

 

 

 

 

Kassel. Das hessische Wirtschaftsministerium bleibt bei seiner Forderung, dass die Städtischen Werke den Wasserpreis um 37 Prozent senken sollen. Vergleichbare Unternehmen hätten bewiesen, dass das möglich ist, so Ministeriumssprecher Christoph Zörb.

Das heiße aber nicht, dass diese dann auch in Kassel zum Zuge kommen sollen. Minister Alois Rhiel (CDU) habe wiederholt deutlich gemacht, dass er eine umfassende Privatisierung ablehne, da die keinen Effizienzgewinn verspreche. Überhöhte Kosten beim Wasser werde man weiterhin nicht akzeptieren. "Wir wollen, dass eine Million Hessen deutlich weniger für Trinkwasser zahlen", so Zörb.

Mit deutlicher Kritik reagiert die SPD auf die Forderung des Ministeriums. Die CDU-Landesregierung setze ihren Kreuzzug gegen die kommunalen Stadtwerke fort", so der Vorsitzende der Kasseler Rathausfraktion, Uwe Frankenberger. Gerade die vielen kommunalen Unternehmen seien auch beim Wasser Garanten dafür, dass keine monopolartigen Strukturen entstehen. Eine Privatisierung der Wasserversorgung sei mit der SPD jedenfalls nicht zu machen.

Grüne warnen

Nach Einschätzung der Grünen sollte der Wasserpreis in Kassel durchaus geprüft werden. Wichtig sei dabei, die Investitionen für eine dauerhafte Sicherung der sehr guten Wasserqualität zu berücksichtigen. Vom Schreibtisch in Wiesbaden aus könne das niemand beurteilen. "Die Offensive aus dem Hause Rhiel beabsichtigt, die Stadtwerke sturmreif zu schießen, um dann Multis an die Tränke zu lassen", so Helga Weber für die Grünen.

Sie warnt vor einem Privatisierungswahn wie in Großbritannien. Schlechtere Wasserqualität, eine Vernachlässigung der Netze und trotzdem steigende Preise seien die Stichworte. Die völlig maroden Netze habe dann der Staat wieder von Privaten übernehmen müssen, weil die schlechte Qualität für die Bevölkerung nicht mehr zumutbar gewesen sei. (tos)