"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 20.8.2009

Kassel, Jungfernkopf

Viel Arbeit nach Rohrbrüchen
Durch Druckerhöhung waren Leitungen geborsten - 1300 Meter werden bald ersetzt

Von Göran Gehlen

 

 

 

 

 

 

 

 

Jungfernkopf. Die Städtischen Werke wollen am Jungfernkopf 1300 Meter Wasserleitungen ersetzen. Dies kündigt das Unternehmen an. Nach einer kleinen Erhöhung des Wasserdrucks in dem Kasseler Ortsteil waren Anfang Juli mehrere Rohre gebrochen. Hausanschlüsse waren angeblich nicht betroffen.

Die Städtischen Werke hatten den Druck auf Wunsch der Bürger und des Ortsbeirates erhöht. In vielen Häusern reicht der Wasserdruck in den oberen Stockwerken kaum zum Duschen.

Die Städtischen Werke hatten im Vorfeld immer wieder vor den Risiken gewarnt. Eine technische Überprüfung der Rohre vorher sei nicht möglich gewesen. Nun liegen die Pläne für die Druckerhöhung bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten im Sommer 2010 auf Eis.
Geplant sind zwei Bauabschnitte: Zuerst wird der Lambertweg aufgegraben, um 530 Meter Stahlleitung durch Kunststoff zu ersetzt, sagt Heidi Hamdad, Sprecherin der Städtischen Werke.

Beim zweiten Abschnitt werden dann 430 Meter auf der Schenkebier Stanne, 190 Meter im Kanzelweg und 160 Meter am Jungfernkopf ersetzt. Mitte September könnten die Arbeiten beginnen. Bisher warten die Städtischen Werke aber noch auf die Genehmigung der Stadt.
Auf die Anwohner sollen laut Hamdad keine Kosten zukommen - solange die Stadt nicht entscheidet, im Rahmen der Arbeiten die Straße zu erneuern. Wie viel die Werke das Projekt kosten wird, stehe noch nicht fest.

Die Arbeiten werden auch für Verkehrsbehinderungen sorgen. Die Schenkebier Stanne werde aber nicht komplett gesperrt, sagte Hamdad. Bis auf wenige Ausnahmen bleibe auch die Zufahrt zu den Grundstücken gewährleistet.

Ob 2010 dann ein neuer Versuch der Druckerhöhung gewagt wird, ist noch unklar. "Wir werden die Aussagen der Fachleute abwarten", sagt Ortsvorsteher Dr. Manuel Eichler. Dann müsse man neu entscheiden. Es habe aber keinen Sinn, den Druck erneut zu erhöhen, wenn die technischen Voraussetzung nicht gegeben seien.