"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 5.10.2009


Rückkauf des Vattenfalls-Anteils der Städtischen Werke !
Leserbrief zu
Strom fürs Rathaus aus Braunschweig

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie soll man Freunde und Kollegen noch davon abhalten können, zu einem anderen Stromlieferanten zu wechseln, wenn die Stadt Kassel ihren Strom selbst nun ein weiteres Mal von den privatisierten ehemaligen Stadtwerken Braunschweig bezieht? (Übrigens: Die jetzige Eigentümerin Veolia soll 350 000 Euro dafür bezahlt haben, den vertrauenerweckenden Namen "Stadtwerke" behalten zu dürfen.)

Denn das Hauptargument hat sich damit erledigt, dass nämlich wenigstens Dreiviertel des Gewinns der Städtischen Werke der Dreiviertel-Eigentümerin Stadt Kassel bei der Finanzierung der Zuschüsse für KVG und andere wichtige Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge helfen könnten.

Wären die Städtischen Werke Kassel zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt, könnte die Stadt ausschreibungslos und problemlos ihren Strom vom eigenen Unternehmen beziehen.

Der 'Geniestreich' aus dem Jahr 2000, für rund 55 Mio Euro ein Viertel der Städtischen Werke an einen 'strategischen Partner' zu verkaufen, hat allein bis 2007 schon 31 Millionen Euro des Gewinns der Städtischen Werke in fremde Taschen verschwinden lassen. Mit dem privatem Mit-Eigentümer unterliegen die Städtischen Werke außerdem nun gnadenlos dem europäischen Wettbewerb und verlieren ihr ureigenes Geschäft, nämlich zuallererst für die Versorgung der Stadt Kassel und ihrer BürgerInnen zu sorgen. (Der Zwang zum billigsten Angebot ist im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen verhängsnisvoll, siehe Schrottbusse bei der KVG.)

Die Konsequenz daraus kann nur heißen: Rückkauf des Vattenfall-Anteils an den Städtischen Werken, also vollständige Überführung in städtisches Eigentum.

Veronika Baier, Kassel