Söhrewald. Die Gemeinde Söhrewald wird ihre Wasserversorgung für
300 000 Euro erneuern. Das hat die Gemeindevertretung in ihrer
jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen.
Das Land Hessen gewährt einen Zuschuss von 47 000 Euro.
Geplant
ist, elektrische Leitungen und die elektronische Steuerung aus
den frühen 90er-Jahren zu erneuern. Auch die bestehende
Fernwirk- und Fernüberwachungsanlage wird auf den neuesten
Stand gebracht. Mit dieser Anlage werden Pumpen und Schieber zentral
gesteuert. Außerdem kann damit der Verbrauch in den unterschiedlichen
Wohngebieten überwacht werden, was das Auffinden von Leckagen
erleichtert.
In
der Gemeindevertretung hatten die Grünen die Investitionssumme
als viel zu hoch kritisiert, andere Gemeinden kämen gänzlich
ohne Fernwirkanlage aus.
Bürgermeister Michael Steisel weist die Kritik zurück. „Was
wir hier machen, ist kein Luxus“, sagt das Gemeindeoberhaupt.
Söhrewald sei eine der größten Flächengemeinden
im Landkreis. Das Wasserleitungsnetz im Boden erstrecke sich über
55 Kilometer, mit dem vorhandenen Personal sei da ein Versorgungsbetrieb
ohne elektronische Hilfen nicht möglich.
Auch
Bauamtsleiter Thomas Siemon hält die Investition für
dringend notwendig. So gebe es für die Steuerungsanlage, die
mit einem 18 Jahre alten Betriebssystem läuft, keine Ersatzteile
mehr. Der Hochbehälter Wellerode am Eisberg liegt tief im
Wald, dort gebe es keinen Handyempfang. Im vergangenen Winter sei
der Hochbehälter im tiefen Schnee nicht erreichbar gewesen.
Und wenn bei einem Großbrand der dortige Feuerschieber für
die maximale Wasserversorgung schnell geöffnet werden müsse,
sei man mit der Fernsteuerung auf der sicheren Seite.
Die
5000 Söhrewalder Einwohner werden pro Jahr mit 200 000
Kubikmetern Trinkwasser versorgt. Das Wasser kommt aus
drei Tiefbrunnen, die bis zu 320 Meter tief in den Boden reichen.
Kein
Chlor
In
drei Hochbehältern wird das Wasser gesammelt. Dessen Qualität
ist laut Steisel so gut, dass kein Chlor zugefügt werden muss.
Zwei Wassermeister und ein Auszubildender sorgen für den täglichen
Betrieb. (hog) |