"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

HNA 30.7.2010

Söhrewald erneuert Steuertechnik – Investition: 300 000 Euro
Geld für frisches Wasser

 

 

 

 

 

 

 

 

Söhrewald. Die Gemeinde Söhrewald wird ihre Wasserversorgung für 300 000 Euro erneuern. Das hat die Gemeindevertretung in ihrer jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen. Das Land Hessen gewährt einen Zuschuss von 47 000 Euro.

Geplant ist, elektrische Leitungen und die elektronische Steuerung aus den frühen 90er-Jahren zu erneuern. Auch die bestehende Fernwirk- und Fernüberwachungsanlage wird auf den neuesten Stand gebracht. Mit dieser Anlage werden Pumpen und Schieber zentral gesteuert. Außerdem kann damit der Verbrauch in den unterschiedlichen Wohngebieten überwacht werden, was das Auffinden von Leckagen erleichtert.

In der Gemeindevertretung hatten die Grünen die Investitionssumme als viel zu hoch kritisiert, andere Gemeinden kämen gänzlich ohne Fernwirkanlage aus.

Bürgermeister Michael Steisel weist die Kritik zurück. „Was wir hier machen, ist kein Luxus“, sagt das Gemeindeoberhaupt. Söhrewald sei eine der größten Flächengemeinden im Landkreis. Das Wasserleitungsnetz im Boden erstrecke sich über 55 Kilometer, mit dem vorhandenen Personal sei da ein Versorgungsbetrieb ohne elektronische Hilfen nicht möglich.

Auch Bauamtsleiter Thomas Siemon hält die Investition für dringend notwendig. So gebe es für die Steuerungsanlage, die mit einem 18 Jahre alten Betriebssystem läuft, keine Ersatzteile mehr. Der Hochbehälter Wellerode am Eisberg liegt tief im Wald, dort gebe es keinen Handyempfang. Im vergangenen Winter sei der Hochbehälter im tiefen Schnee nicht erreichbar gewesen. Und wenn bei einem Großbrand der dortige Feuerschieber für die maximale Wasserversorgung schnell geöffnet werden müsse, sei man mit der Fernsteuerung auf der sicheren Seite.

Die 5000 Söhrewalder Einwohner werden pro Jahr mit 200 000 Kubikmetern Trinkwasser versorgt. Das Wasser kommt aus drei Tiefbrunnen, die bis zu 320 Meter tief in den Boden reichen.

Kein Chlor

In drei Hochbehältern wird das Wasser gesammelt. Dessen Qualität ist laut Steisel so gut, dass kein Chlor zugefügt werden muss. Zwei Wassermeister und ein Auszubildender sorgen für den täglichen Betrieb. (hog)