"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

EUWID, Wasser und Abwasser, 12.10.2010

Kassel:
Magistrat für Thüga-Einstieg

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Magistrat der Stadt Kassel hat sich am Montag dafür ausgesprochen, die kommunale Energieholding Thüga AG, München, an den Städtischen Werken zu beteiligen. Ein enstprechender Beschlussvorschlag sei an die Stadtverordnetenversammlung geleitet worden, teilte Oberbürgermeister Bertram Hilgen mit. Hintergrund des Magistratsbeschlusses ist die Absicht des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, sich von seinem Aktienpaket an der Städtischen Werke AG in Höhe von 24,9 Prozent zu trennen. Vattenfall kann seinen Anteil im Wert von etwa 60 Millionen Euro nur mit Zustimmung der Stadt Kassel verkaufen, die über die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV) mit 75,1 Prozent an den Städtischen Werken beteiligt ist.

Die Pläne einer Bürgerbeteiligung an den Städtischen Werken scheinen mit dem aktuellen Magistrats-Beschluss vom Tisch zu sein. Die Fraktionen hatten sich im Sommer für eine solche Beteiligung ausgesprochen (EUWID 25/2010). Der Antrag wurde jedoch von der Agenda der August-Sitzung der Stadtverordnetenversammlung genommen und werde nicht mehr weiterverfolgt, teilte die Stadt gegenüber EUWID mit.

Auf Eis gelegt ist derzeit auch der Plan von Stadt und Städtischen Werken, die Preissenkungsverfügung der hessischen Landeskartellbehörde durch einen Wechsel ins Gebührenrecht bei der Wasserversorgung zu umgehen (EUWID 37/2010). Man warte zunächst die nächsten Überlegungen aus Wiesbaden ab, hieß es dazu. Die derzeitige Kartell-Verfügung aus dem Jahr 2008, nach der die Städtischen Werke ihre Wasserpreise um 37 Prozent senken sollten, war bis Ende 2009 befristet. Ob und wann diese Verfügung erneuert wird, steht noch nicht fest. Den Angaben zufolge wird das Kartellverfahren in Wiesbaden derzeit neu überdacht.