"Unser Wasser- Kassel"
Initiative Bürgerbegehren gegen die Privatisierung von Wasser in der Region

15.6.2006

Stadtwerke-Verkauf:
Vor allem schnell und unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Leserbrief zu
" Schulden tilgen durch den Verkauf - Städtische Werke AG hat als
Garant für Millionen-Gewinne vermutlich ausgedient"
(HNA, 13.6.2006 )


 

Barthel, Finanzchef im Kasseler Rathaus, will die Städtischen Werke offensichtlich unbedingt verkloppen, egal mit welcher Begründung.

So eiert er in seinen Begründungen hin und her: denn bringen die Stadtwerke ordentliche Gewinne, dann dürfte die Stadt sie auf keinen Fall verkaufen, hätten die Stadtwerke aber tatsächlich "als Garant für Millionen-Gewinne ausgedient", dann würden sich EON und Konsorten kaum für eine Übernahme interessieren. Die Aktionäre würden den Geschäftsführer von EON davonjagen, wenn er nicht den Kaufpreis einschließlich einer fetten Rendite von mindestens 15 Prozent aus den Städtischen Werken herauspresst.

Ja, wie denn nun Herr Barthel? Die Gewinne der Städtischen Werke für die Stadt behalten oder zu einem Schleuderpreis verkaufen, der nicht einmal kurzfristig zur angeblichen Schuldentilgung taugt?

Und damit Bürgerinnen und Bürger sich keine eigene Meinung bilden können, soll die Diskussion wieder einmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden - wie im Fall "Wasserunion". Schöne Bürgerbeteiligung! - Überall, wo die Stadtwerke privatisiert werden, werden wesentliche Verträge, in denen zum Beispiel Gewinngarantien für die Konzerne festgeschrieben sind, der Öffentlichkeit vorenthalten. Aus gutem Grund: Könnten die Bürger nachrechnen, welche Folgen solche Verkäufe langfristig für sie haben, kämen sie nicht zustande. Potsdam hat bereits zurückgekauft, Berlin prüft den Rückkauf.

Veronika Baier, Kassel