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Natürlich
ist Wasserkraft weniger schädlich für Mensch und Umwelt
als Strom aus Atom oder Braunkohle. Wasserkraft ist aber kein "grüner" Strom,
sondern rot vom Blut der Aale oder Barben, die in den Turbinen
zerhäckselt werden.
Wasserkraft ist die einzige nachhaltige Energiequelle, die
grundsätzlich Ökosysteme
zerstört oder drastisch schädigt. Der Dammbau macht Flüsse
zu Seen, die Folgen: Fließgewässer sind die Transportsysteme
der Landschaft; Dämme unterbinden aber den Geschiebetransport,
an der Sohle gibt es nicht mehr Hartsubstrate, sondern nur noch Schlamm.
Das Wasser wird im Sommer übermäßig aufgeheizt, immer
wieder kommt es zu Sauerstoffdefiziten. In sauerstofffreien Zonen
entsteht Methan, das deutlich klimaschädlicher ist als Kohlenstoffdioxid.
Fast alle Fließgewässerarten verschwinden. In Skandinavien
werden die indigenen Samen mit ihren Rentierherden vertrieben, um
natürliche alpine Täler in Stauseen für die Wasserkraftnutzung
zu verwandeln.
Sinnvoller
als Strom aus Wasserkraft wäre es, in Kassel und
anderswo Energie zu sparen und die anderen nachhaltigen Stromquellen
zu nutzen, zum Beispiel: Einbau von gasbetriebenen Blockheizkraftwerken
in allen Wohnblöcken (Nahwärme); Vorschrift in allen Bebauungsplänen,
dass die Dächer nach Süden geneigt sind und mit Solaranlagen
bestückt werden; Einbau von Solaranlagen auf allen bestehenden
Häusern. Dies würde auch - anders als der Kauf von Wasserstrom
aus Skandinavien - vor Ort Arbeitsplätze schaffen.
Jochen
Wulfhorst, Kassel
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