STOCKHOLM.
taz. Die schwedische Regierung kritisiert Vattenfall. Das staatliche
Energieunternehmen investiere zu wenig in erneuerbare Energiequellen,
erklärte Wirtschaftsministerin Maud Ofolsson am Mittwoch: "Wir
wollen die Richtlinien verschärfen." Vattenfall bläst
mit seinen Kohlekraftwerken in Deutschland und Polen mittlerweile
mehr Kohlendioxid in die Atnosphäre als ganz Schweden.
In diesen
Tagen feiert der Stromkonzern sein 100-jähriges
Jubiläum. Pünktlich dazu zeigen neue Berechnungen, dass
der Anteil der Investitionen in erneuerbare Energiequellen ständig
sinkt – von über 35 Prozent 2007 auf 29 Prozent im letzten
Jahr. Nach den bisherigen Planungen wird er in den Jahren 2009
bis 2013 bei nur noch 28 Prozent landen.
In der neuen
Direktive werde die stärkere Umstellung auf
die erneuerbare Energieproduktion gefordert. Sie soll nun erarbeitet
werden. Indirekt kritisierte die Wirtschaftsministerin Vattenfall-Chef
Lars G. Josefsson. Stockholm sei beunruhigt über das Image
von Vattenfall, das kürzlich den "Climate Greenwash Award" als
größter Klimaschwindler des Jahres erhalten hatte: "Wort
und Handeln müssen übereinstimmen", sagte sie.
L. G. Josefsson
verteidigt den Kurs von Vattenfall: "Wir
sind von fossilen Energiequellen abhängig, und wir müssen
von den Voraussetzungen ausgehen, die wir haben. Alles andere wäre
bloßes Wunschdenken."
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